WEF Präsident Borge Brende sieht Konjunkturaussichten getrübt
«Das globale Wachstum verlangsamt sich, es gibt viele dunkle Wolke da draussen», sagt WEF-Präsident Borge Brendan in einem Interview.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut dem WEF-Präsidenten würden «geopolitische Verwerfungen» die Welt «vergiften».
- Borge Brende sieht auch kaum Spielraum zur Gegensteuer.
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) sieht die globale Konjunktur schwerwiegenden Bedrohungen ausgesetzt. «Das globale Wachstum verlangsamt sich, es gibt viele dunkle Wolken da draussen», sagte WEF-Präsident Borge Brende der «Süddeutschen Zeitung» von heute Montag.
Brende sprach von «geopolitische Verwerfungen, die die Welt vergiften». Es gebe zudem kaum Spielraum der Notenbanken gegenzusteuern.
Viele Länder verschuldet
Ferner könnten die Regierungen nicht mehr mit höheren Staatsausgaben reagieren. «Deutschland und Norwegen könnten sich vielleicht noch höhere Staatsausgaben leisten, aber fast alle anderen Länder sind doch überschuldet», ergänzte der frühere norwegische Aussenminister laut Vorabbericht.
Ferner gebe es grosse Herausforderungen in China, wo sich die Konjunktur abkühlt. «Es besteht die vage Hoffnung, dass wir noch zwei bis drei Jahre mit Wirtschaftswachstum vor uns haben, vorausgesetzt, es gibt keine grösseren geopolitischen Zwischenfälle oder einen Handelskrieg», prognostizierte Brende für die Weltwirtschaft.
Beginn am Dienstag
Am Dienstag beginnt das WEF-Treffen der internationalen Finanzelite im schweizerischen Davos. Es ist in diesem Jahr nicht so hochkarätig besetzt wie zuletzt. Aus dem Kreis der sieben grössten Industrienationen sind nur drei Regierungschefs vertreten, darunter die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Fehlen werden US-Präsident Donald Trump, der wegen des Haushaltsstreits in Washington seine Teilnahme abgesagt hat, sowie sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron, der durch die Protestbewegung der «Gelben Westen» unter Druck steht.