WEF-Studie: Der Roboter ist doch kein Jobkiller

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Cologny,

Künstliche Intelligenz braucht uns weiterhin. Dies das Resultat einer WEF-Studie. Die neue Technologie würde gar noch mehr Jobs schaffen.

«Technologie und künstliche Intelligenz können dabei helfen, Armut und Hunger zu beenden», sagt Roboter-Frau Sophia.
«Technologie und künstliche Intelligenz können dabei helfen, Armut und Hunger zu beenden», sagt Roboter-Frau Sophia. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Studie wird die künstliche Intelligenz kein Jobkiller sein.
  • Angestellte müssen sich aber auf Umschulungen einstellen.

Künstliche Intelligenz (KI) wird uns dereinst Jobs wegnehmen, heisst es. Und auch das Weltwirtschaftsforum (WEF) geht davon aus, dass künftig immer mehr Arbeiten von Maschinen erledigt werden. Aktuell werden 71 Prozent aller Arbeiten von Menschen betätigt. In vier Jahren werden es nur noch 58 Prozent sein.

Müssen wir uns also auf eine höhere Arbeitslosenquote einstellen? Nein, heisst es in einer Studie des Forums. Grund: Es braucht Menschen, die mit künstlicher Intelligenz umgehen können. Die Autoren der Studie haben 300 HR-, Strategie- und Geschäftsverantwortliche befragt. Resultat: Zwischen 2015 und 2017 ist die Nachfrage nach KI-Jobs um 190 Prozent gestiegen. Und bis 2022 werden rund 30 Prozent mehr Spezialisten für künstliche Intelligenz gesucht.

Weniger Buchhalter und KV-Jobs

Gesucht werden Leute, die Deep-Learning oder neuronale Netze entwickeln können. wie beispielsweise ein Datenanalyst. Jobs in der Administration, Finanzanalyse oder Buchhaltung werden deutlich weniger gefragt sein. Der Bedarf wird nicht mit Neuanstellungen gedeckt werden können, rechnet man beim WEF. «Um ein Szenario zu vermeiden, bei dem wir alle verlieren, müssen Unternehmen ihre Arbeitskräfte in der Umschulung unterstützen», schreibt dessen Gründer Klaus Schwab.

Immerhin: 72 Prozent der Unternehmen geben an, die besehenden Angestellten behalten und umschulen zu wollen. Gemäss der Studie braucht es 105 Tage, um die Mitarbeiter neu zu orientieren. Hier hat die Schweiz noch deutlich Nachholbedarf. Hierzulande wird im Schnitt 83 Tage für die Schulung aufgewendet.

Die Maschinen werden schnell mehr Arbeiten übernehmen. Doch das führt laut der Studie zu mehr und nicht weniger Arbeitsstellen. Grund: Firmen stellen erst Experten mit Kenntnissen in neue Technologien ein. Erst an zweiter Stelle setzen sie auf Automatisierung.

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