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Weko-Vizedirektorin hält Lösung im Glasfaserstreit für möglich

Keystone-SDA
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Bern,

Im Glasfaserstreit könnte sich die Weko mit der Swisscom einigen. Die Weko hatte den Glasfaserbau der Swisscom gestoppt.

Glasfaser
Glasfaserkabel-Arbeiten in einem Querschlag des Ceneri-Basistunnels im Februar 2019. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Dezember 2020 hat die Weko den Glasfaserbau der Swisscom aufgehalten.
  • Nun scheint es in den Verhandlungen zu einem Vorstoss gekommen zu sein.
  • Vizedirektorin Carole Söhner-Bührer hält eine einvernehmliche Lösung für möglich.

Die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) hält im Glasfaserstreit eine einvernehmliche Lösung mit der Swisscom für möglich. Dies sagte Vizedirektorin Carole Söhner-Bührer in einem Gespräch mit dem Fachportal «Inside-IT».

Die Weko hatte im Dezember 2020 den Glasfaserausbau der Swisscom mit vorsorglichen Massnahmen gestoppt, nachdem der Konzern die Architektur des Netzausbaus geändert hatte.

Neu will die Swisscom nur noch eine Zuleitung von der Telefonzentrale bis zum Strassenschacht legen, was wesentlich billiger und schneller sei als das bisherige Ausbaumodell mit vier Fasern. Die Weko verlangt indes einen Ausbau mit vier Fasern.

Swisscom-Rekurs abgewiesen

Einen Rekurs der Swisscom gegen die vorsorglichen Massnahmen der Weko hatte das Bundesverwaltungsgericht Anfang Oktober abgewiesen. Die Richter gehen davon aus, dass ein Ausbau des Glasfasernetzes mit dem Einfasermodell ein missbräuchliches Verhalten eines marktbeherrschenden Unternehmens darstellt. Auch vor Bundesgericht blitzte der grösste Schweizer Telekomkonzern ab.

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Das Logo der Swisscom an einem Gebäude. - Keystone

Die Swisscom müsse den Konkurrenten einen Zugang zur physischen Infrastruktur auf Layer-1 bieten, erklärte die Weko-Vizedirektorin im Gespräch mit «Inside-IT». Bei einem Layer-1-Produkt stellen die Wettbewerber der Swisscom ihre eigenen technischen Anlagen in die Telefonzentralen der Swisscom. Damit können sie eigene Angebote lancieren, die sich von den Produkten der Marktführerin abheben.

Die Verweigerung eines Zugangs zur physischen Netzinfrastruktur berge die Gefahr einer erheblichen Behinderung des wirksamen Wettbewerbs, erklärte Söhner-Bührer.

Swisscom und Weko in Verhandlungen

Derzeit seien die Swisscom und die Weko in Verhandlungen, um gemäss Söhner-Bührer «möglichst rasch eine adäquate Lösung zu finden.» Dazu führe die Weko auch Gespräche mit weiteren Marktteilnehmern.

Es sei nun Sache der Swisscom zu evaluieren, wie der Konzern einen solchen Zugang realisieren könne, und ob Swisscom die Möglichkeit habe, einen solchen Layer-1-Zugang über ein Glasfasernetz mit nur einer Zuleitung von der Telefonzentrale bis zum Strassenschacht anzubieten.

«Solche Vorschläge werden wir wie bisher prüfen und einem Markttest unterziehen. Stellt sich heraus, dass ein solcher Vorschlag tauglich ist und das Potenzial zur Lösung der Wettbewerbsprobleme hat, besteht die Möglichkeit für eine einvernehmliche Lösung», wird die Weko-Vizedirektorin von «Inside-IT» zitiert. Der von der Swisscom als Kompromissangebot lancierte virtuelle Zugang zum Glasfasernetz (V-ALO) werde derzeit noch untersucht.

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