Werden Büros in naher Zukunft verschwinden?

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

Die Corona-Krise hat gezeigt: Homeoffice funktioniert. Viele Firmen wollen deshalb auch in Zukunft daran festhalten.

Büro
Auch nach den grossen Lockerungsmassnahmen bleiben viele Arbeitnehmende im Homeoffice. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Ausbruch des Coronavirus liegt Homeoffice hoch im Trend.
  • Damit dürfte mehr Bürofläche verfügbar sein.

Die Corona-Krise hat die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Von dem einen Tag auf den anderen mussten Tausende Menschen ins Homeoffice wechseln. Die grosse Überraschung: Es funktionierte – und zwar unerwartet gut.

Inzwischen gibt es seitens des Bundesrats keine Homeoffice-Empfehlung mehr. Doch wegen der positiven Erfahrung lassen viele Schweizer Unternehmen ihre Mitarbeitenden weiterhin von daheim aus arbeiten.

Telearbeit
Wegen der Corona-Pandemie mussten zahlreiche Arbeitnehmende von zu Hause aus arbeiten. - dpa

«Nach Möglichkeit arbeiten wir weiterhin im Homeoffice», heisst es bei Swisscom auf Anfrage. Wer möchte, dürfte seit Ende Juni aber auch wieder ins Büro gehen.

Gleich handhabt es auch die Post. Büros würden aber aktuell nur zur Hälfte belegt, um die behördlichen Vorgaben zum Schutz der Mitarbeitenden einhalten zu können. Dies erklärt Mediensprecher Oliver Flüeler.

Arbeiten Sie derzeit im Homeoffice?

Gemäss einer Umfrage der Credit Suisse wird künftig 14 Prozent der Arbeit von Schweizer Dienstleistungsunternehmen im Homeoffice geleistet. Bei Industriefirmen ist der Anteil etwas tiefer.

Spezialisten glauben weiterhin an Büro-Kult

Doch was bedeutet diese Trendwende? Haben die Büros bald ausgedient? Nein, meint das Dienstleistungsunternehmen CBRE.

«Viele Unternehmen und Arbeitnehmer werden aus betrieblichen oder persönlichen Gründen keine Homeoffice-Tätigkeit ausführen können», zitiert die «Handelszeitung» einen Konzernsprecher. «Das Büro bleibt ein sozialer Hub für die Zusammenarbeit und Innovation, ohne das Unternehmen ihre Identität verlieren.»

Büro
Vielen Mitarbeitenden fehlen heutzutage Soft Skills wie Teamfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und Führungspotenzial. - keystone

Ganz spurlos geht die Krise aber auch dem Gewerbe nicht vorbei. Wegen des Lockdowns seien rund 35'000 Quadratmeter weniger Fläche vermietet worden, heisst es bei CBRE. Ersten Prognosen zufolge dürfte im nächsten Jahr 1,5 Prozent mehr Bürofläche auf den Markt kommen.

Keine guten Aussichten. Nichtsdestotrotz ist CBRE davon überzeugt, dass es Büros auch in Zukunft weiter geben wird.

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Kommentare

User #5050 (nicht angemeldet)

Home Office bleibt. Punkt. Basta

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