Wirtschaft will den Strommangel mit AKWs aufhalten

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Zürich,

Der Schweiz droht Stromknappheit. Nach der Politik fordert deshalb nun auch die Wirtschaft ein Festhalten an der Kernenergie.

Christoph Mäder Ecnonomiesuisse
Christoph Mäder, Präsident des Dachverbands der Schweizer Wirtschaft «Ecnonomiesuisse». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweiz könnte gemäss einer Studie des Bundes eine Strommangel-Lage im Winter drohen.
  • Teile der Politik und Wirtschaft wollen sich deshalb nicht von der Kernenergie abwenden.

Der Schweiz droht der Strom auszugehen – und zwar schon in weniger als einem Jahrzehnt. Grund dafür ist der abrupte Verhandlungsabbruch mit der Europäischen Union über ein institutionelles Rahmenabkommen. Ohne dieses kommt nämlich auch das gemeinsame Stromabkommen nicht zustande.

Entsprechend zielt die Schweiz neu auf eine autarke Energieversorgung ab. Hierfür müssen entweder die Speicherkapazitäten ausgebaut oder die Stromerzeugung im Winter hochgefahren werden. Anders als Wind-, Solar- oder Wasserkraft können Gas- und Atomkraftwerke Tag und Nacht und zu jeder Jahreszeit konstant Energie liefern.

CO2-Gesetz
SVP-Nationalrat Christian Imark war der Atomausstieg total überhastet. Er fodert wegen des drohenden Strommangels den Bau neuer AKWs. - Keystone

Die Politik rät deshalb insbesondere zum Ausbau der Kernenergie. «Der CO2-Ausstoss ist bei keiner anderen Art der Energiegewinnung so tief wie bei einem AKW», argumentiert SVP-Nationalrat Christian Imark.

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Kein Stromabkommen, dann Kernenergie

Dem schliesst sich im Grundsatz nun auch «Economiesuisse» an. «Da wir im Sommer einen Stromüberschuss und im Winter zu wenig Strom haben, ist es für die Versorgungssicherheit zentral, dass die Förderung auf die Winterproduktion ausgerichtet wird», heisst es in einer Mitteilung.

Der Dachverband der Schweizer Wirtschaft spricht sich darin zwar nicht expliziert für den Bau neuer Kernkraftwerke aus. Wegen ihrer CO2-Neutralität und der enormen Stromproduktion schlägt er aber vor, die bestehenden Anlagen im Land auch künftig zu nutzen.

Akw
Dampf strömt aus dem Kühlturm des Kernkraftwerks Gösgen. Wegen der Energiekrise erhöht der Kanton Aargau seine Stromrpeise um 25 Prozent. - Keystone

Ein Stromabkommen mit der EU wäre natürlich die bessere Lösung gewesen, so «Economiesuisse». «Da ein solches aber in weite Ferne gerückt ist, wird ein weiteres Element für die Versorgungssicherung umso wichtig».

Und das ist nach dem Wirtschaftsverband eben die Kernenergie: «Wenn die Kernkraftwerke wirtschaftlich betrieben werden können und die Problematik der Endlagerung gelöst ist, kann die Kernkraft einen sehr wichtigen Beitrag an die Versorgungssicherheit leisten.»

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