Wolfspeed baut Chipfabrik in Deutschland
Das US-Unternehmen Wolfspeed erhält eine milliardenschwere Förderung, um eine Chipfabrik in Deutschland zu bauen.
Der US-Konzern Wolfspeed plant den Bau einer Chipfabrik im Saarland. Laut «Manager Magazin» soll das Projekt mit massiver staatlicher Förderung unterstützt werden.
Die Investitionssumme beläuft sich auf beachtliche 2,75 Milliarden Euro – und Wolfspeed-Chef Gregg Lowe betont die Notwendigkeit der Subventionen.
Ohne diese Unterstützung wäre das Vorhaben in Europa nicht realisierbar. Die Fabrik soll auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks entstehen.
Millionenschwere Partnerschaft mit ZF
Bund und Land stehen bereit, erhebliche Zuschüsse über den EU-Förderrahmen IPCEI zu leisten. Die Genehmigung der EU-Kommission steht noch aus, gilt aber laut «Manager Magazin» als sicher.
Ausserdem beteiligt sich auch der Autozulieferer ZF Friedrichshafen mit 170 Millionen Euro an dem Projekt. Wolfspeed und ZF planen zudem ein gemeinsames Forschungszentrum.
Aktienkurs von Wolfspeed explodiert
Die Ankündigung der Förderung hatte unmittelbare Auswirkungen auf den Aktienkurs von Wolfspeed. Laut der Plattform «Handelsmeldungen» explodierte der Kurs nach Bekanntgabe der Nachricht.
Investoren reagierten euphorisch auf die Aussicht der milliardenschweren Unterstützung.
Die geplante Fabrik soll ab 2027 Siliziumkarbid-Halbleiter produzieren. Diese Chips können die Reichweite von Elektroautos steigern und finden Anwendung in Energie- und Industrieanlagen.
Wolfspeed rechnet mit einer Förderung von etwa 20 Prozent der Gesamtinvestitionskosten.
Europäische Chipindustrie wächst stark
Die Europäische Union strebt an, die Abhängigkeit von asiatischen Chiplieferanten zu reduzieren. Der «European Chips Act» soll laut «Manager Magazin» mit 45 Milliarden Euro den europäischen Marktanteil verdoppeln.
Wolfspeeds Projekt reiht sich ein in eine Serie von Chipfabrik-Investitionen in Europa: Intel plant bereits eine Halbleiter-Fertigung in Magdeburg; Bosch und Infineon investieren Milliarden in Chipfabriken in Dresden.
Die deutsche Industrie warnt jedoch vor Wettbewerbsnachteilen gegenüber den USA aufgrund dortiger Förderprogramme.