Wolfspeed baut Chipfabrik in Deutschland

Anna Mikulics
Anna Mikulics

Deutschland,

Das US-Unternehmen Wolfspeed erhält eine milliardenschwere Förderung, um eine Chipfabrik in Deutschland zu bauen.

wolfspeed chipfabrik
Der US-Konzern Wolfspeed wollte eine Chip-Fabrik im deutschen Saarland bauen. (Symbolbild) - Unsplash

Der US-Konzern Wolfspeed plant den Bau einer Chipfabrik im Saarland. Laut «Manager Magazin» soll das Projekt mit massiver staatlicher Förderung unterstützt werden.

Die Investitionssumme beläuft sich auf beachtliche 2,75 Milliarden Euro – und Wolfspeed-Chef Gregg Lowe betont die Notwendigkeit der Subventionen.

Ohne diese Unterstützung wäre das Vorhaben in Europa nicht realisierbar. Die Fabrik soll auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks entstehen.

Millionenschwere Partnerschaft mit ZF

Bund und Land stehen bereit, erhebliche Zuschüsse über den EU-Förderrahmen IPCEI zu leisten. Die Genehmigung der EU-Kommission steht noch aus, gilt aber laut «Manager Magazin» als sicher.

Ausserdem beteiligt sich auch der Autozulieferer ZF Friedrichshafen mit 170 Millionen Euro an dem Projekt. Wolfspeed und ZF planen zudem ein gemeinsames Forschungszentrum.

Aktienkurs von Wolfspeed explodiert

Die Ankündigung der Förderung hatte unmittelbare Auswirkungen auf den Aktienkurs von Wolfspeed. Laut der Plattform «Handelsmeldungen» explodierte der Kurs nach Bekanntgabe der Nachricht.

Investoren reagierten euphorisch auf die Aussicht der milliardenschweren Unterstützung.

wolfspeed logo
Das Logo von Wolfspeed. - Wolfspeed

Die geplante Fabrik soll ab 2027 Siliziumkarbid-Halbleiter produzieren. Diese Chips können die Reichweite von Elektroautos steigern und finden Anwendung in Energie- und Industrieanlagen.

Wolfspeed rechnet mit einer Förderung von etwa 20 Prozent der Gesamtinvestitionskosten.

Europäische Chipindustrie wächst stark

Die Europäische Union strebt an, die Abhängigkeit von asiatischen Chiplieferanten zu reduzieren. Der «European Chips Act» soll laut «Manager Magazin» mit 45 Milliarden Euro den europäischen Marktanteil verdoppeln.

Wolfspeeds Projekt reiht sich ein in eine Serie von Chipfabrik-Investitionen in Europa: Intel plant bereits eine Halbleiter-Fertigung in Magdeburg; Bosch und Infineon investieren Milliarden in Chipfabriken in Dresden.

Die deutsche Industrie warnt jedoch vor Wettbewerbsnachteilen gegenüber den USA aufgrund dortiger Förderprogramme.

Kommentare

User #1279 (nicht angemeldet)

Der Bau der Wolfspeed-Chipfabrik in Deutschland durch massive Subventionen zeigt die Schattenseiten staatlicher Förderungen. Ohne die Milliardenhilfen wäre das Projekt nicht tragbar, was den freien Wettbewerb verzerrt und langfristige Abhängigkeiten schafft. Es besteht das Risiko, dass solche Projekte nur so lange attraktiv bleiben, wie öffentliche Gelder fliessen. Dies könnte auf Dauer nicht nur Steuergelder binden, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie schwächen. Was soll man dazu noch sagen...

User #1080 (nicht angemeldet)

Ui, aber Achtung, vieleicht schlagen die Chinesen jetzt 30% Strafzölle auf "deutsche" Chips..... Das ist nämlich staatliche Subvention für den Wettbewerbsvorteil!

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