Zalando will ins Luxussegment einsteigen
Das Wichtigste in Kürze
- Zalando möchte hochwertige Marken in ihr Sortiment aufnehmen.
- Der Modeversandhändler möchte auch gebrauchte Kleider auf der Plattform anbieten lassen.
Der Modeversandhändler Zalando will nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr nun sein Wachstum durch den Einstieg ins Luxussegment ankurbeln.
«Insbesondere jüngere Kundinnen und Kunden kombinieren gerne hochwertige Modemarken mit Sport- und Designerstücken. Die Premium-Kategorie ist in den letzten Monaten am schnellsten gewachsen und wir sehen ein grosses Potenzial, darauf aufzubauen», sagt Zalando-Co-Chef David Schneider am Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz.
Secondhand-Mode auf Zalando
Zudem soll auch das Geschäft mit Secondhand-Mode ausgebaut werden. Ab Herbst werden die Kunden ausgewählte Modeartikel aus zweiter Hand auf der Zalando-Plattform kaufen und eigene Kleider an Zalando verkaufen können.
2019 gewann Europas grösster Online-Modeversandhändler 4,6 Millionen aktive Kunden hinzu und erreichte damit eine Rekordzahl von 31 Millionen Kunden. Das sorgte für einen Gewinnsprung: Bei einem Umsatzplus von 20,3 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro stieg das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) von 173,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 224,9 Millionen Euro. Netto verdoppelte sich das Ergebnis knapp auf 99,7 Millionen Euro.
Für 2020 kündigte der Vorstand erneut hohe Zuwachsraten an: Der Umsatz soll zwischen 15 und 20 Prozent zulegen und das Ebit 225 bis 275 Millionen Euro erreichen – ohne mögliche Auswirkungen des Coronavirus.
Separate Zahlen für die Schweiz gibt es nicht. Für die deutschsprachigen Ländern zusammen weist Zalando ein Umsatzplus von knapp 17 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro aus. Schätzungen des E-Commerce-Beratungsunternehmens Carpathia gehen davon aus, dass Zalando in der Schweiz letztes Jahr auf einen Umsatz von 920 Millionen Franken kam.