Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft: Entlassungen wegen 30 Prozent weniger Passagieren

Trotz deutlich weniger Passagieren und Entlassungen bei der Gastronomie: Die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft zieht eine positive Bilanz aus dem fünf Franken Zuschlag. Das Ziel des Zuschlags wurde jedoch nicht erreicht.

Es ist ein riesiges Politikum in Zürich: Seit letztem Sommer zahlen Pendler auf dem Zürichsee einen Zuschlag von fünf Franken – auch wenn sie ein GA besitzen. Und der «Schiffsfünfliber» zeigt Wirkung: Wie der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) am Dienstag mitteilte, verzeichnet die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) seit Einführung des Zuschlags 30 Prozent weniger Fahrgäste (Nau berichtete).

Trotzdem zieht die ZVV eine positive Bilanz aus dem Zuschlag. Obwohl die Bundessubventionen ausblieben und weniger Gäste auf den Schiffen waren, konnte die ZSG Mehreinnahmen von 2,4 Millionen Franken generieren. Dies verbessere die Wirtschaftlichkeit der Schifffahrt deutlich, so der CEO vom Zürcher Verkehrsverbund Franz Kagerbauer. Mit dem «Schiffsfünfliber» werde die Schifffahrt «für die Zukunft fit und finanzierbar», so Kagerbauer gegenüber Nau.

Ziel verpasst

Der Schiffszuschlag, der als Teil des kantonalen Sparprogramms 2016 vom Zürcher Kantonsrat beschlossen wurde, hat aber auch eine Kehrseite. Denn: das Ziel der ZSG waren ursprünglich Mehreinnahmen von drei Millionen Franken. Dieses Ziel verpasst die ZVV klar. Zudem hat die ZSG im Vorfeld mögliche Auswirkungen auf die Gastronomie unterschätzt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Sommer 2017 müssen in Zürich alle Schiffspassagiere fünf Franken Zuschlag bezahlen.
  • Der Zürcher Verkehrsverbund zieht eine positive Bilanz aus dem «Schiffsfünfliber».
  • Die ZSG verzeichnet jedoch seit Einführung 30 Prozent weniger Fahrgäste.
  • Im Gastrobetrieb mussten sogar Angestellte entlassen werden.

Der Umsatz beim Gastrobetrieb ging um 14,5 Prozent zurück. Für das Privatunternehmen, das den Gastrobereich auf den ZSG-Schiffen betreibt, war es ein Verlustgeschäft. Zudem mussten der private Pächter Ende Sommer Angestellte entlassen.

Damit es nicht beim Verlustgeschäft bleibt, hat nun das private Unternehmen zusammen mit der ZVV ein Geschäftsmodell entwickelt. Wie die «Zürcher Zeitung» schreibt, unterstützt der Verkehrsverbund diesen Plan «einmalig und freiwillig» mit rund 170'000 Franken.

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Zürcher Verkehrsverbund: 2,4 Millionen Mehreinnahmen dank «Schiffsfünfliber». - Nau

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