Münsingen: ZVO Aaretal war grosse Hilfe in Saas-Grund

Anfang Juli war die Zivilschutzorganisation Aaretal zum Katastrophenhilfe-Einsatz in Saas-Grund. 26 Zivilschützer halfen beim Aufräumen nach schweren Unwettern.

Blick auf Münsingen mit Kirche.
Blick auf Münsingen mit Kirche. - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Wie die Einwohnergemeinde Münsingen schreibt, war vom 8. bis 12. Juli 2024 die Zivilschutzorganisation (ZSO) Aaretal im Rahmen eines freiwilligen Katastrophenhilfe-Einsatzes in Saas-Grund, Wallis, tätig.

Nach den verheerenden Unwettern, die die Region getroffen hatten, wurde sie zur Unterstützung der Aufräumarbeiten und zur Entlastung der lokalen Einsatzkräfte in das Schadensgebiet angefordert.

Insgesamt nahmen 26 Zivilschützer der Organisation an diesem Einsatz teil. Ziel des Einsatzes war es, mit vereinten Kräften die Auswirkungen des Unwetters zu reduzieren und zur Wiederherstellung der betroffenen Gebiete beizutragen.

Einsatzbeginn und Anreise

Der Einsatz begann am Montag, dem 8. Juli 2024, um 7 Uhr mit dem Einrücken der Zivilschützer in Münsingen. Nach einer Orientierung durch den Kommandanten, die die bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen des Einsatzes darlegte, wurden die Teilnehmer mit Verpflegung und der zusätzlichen Ausrüstung versorgt.

Um 8.30 Uhr startete der Konvoi von Münsingen in Richtung Wallis. Das erste Etappenziel war Kandersteg, wo die Teilnehmer den Autozug nach Goppenstein nahmen. Trotz der aussergewöhnlichen Umstände verlief die Anreise reibungslos.

Um 11 Uhr erreichten die Teilnehmer pünktlich den Treffpunkt in Raron (VS). Hier versammelten sich alle am Einsatz beteiligten Berner Zivilschutzorganisationen. In einer kurzen Einsatzbesprechung erhielten die Teilnehmer Informationen über ihre Aufgaben in den kommenden Tagen. Während ein Detachement ins Goms weiterzog, führte die Fahrt für die übrigen 130 Zivilschützer, darunter auch die Münsinger Organisation, weiter nach Saas-Grund.

Bereits auf der Anfahrt nach Saas-Grund erhielten die Teilnehmer einen ersten Eindruck vom Ausmass der Zerstörung. Die Armee war bereits mit schwerem Gerät vor Ort, darunter Bagger und LKWs, und kümmerte sich um die groben Aufräumarbeiten.

Arbeitseinsatz in Saas-Grund

Nach einer kurzen Verpflegungspause startete unser Einsatz am Montagnachmittag. Die Zivilschützer wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt, wobei jede Gruppe von der Einsatzleitung einen spezifischen Sektor zugewiesen bekam.

Die zu bewältigenden Aufgaben waren vielfältig und reichten von logistischen und organisatorischen Aufgaben bis hin zu intensiven körperlichen Arbeiten.

Betrieb der Hotline

Eine der Münsinger Gruppen übernahm den Betrieb der eingerichteten Hotline für betroffene Einwohner. Diese diente als zentrale Anlaufstelle für Auskünfte und Schadensmeldungen. Besonders wichtig war es, den Bewohnenden in dieser schwierigen Situation rasch und kompetent weiterzuhelfen.

Betrieb des Kommandopostens für den Regionalen Führungsstab

Eine weitere Gruppe war verantwortlich für den Betrieb des Kommandopostens für den Regionalen Führungsstab Saas. Dies umfasste die Koordination der Einsatzkräfte, die Verwaltung von Ressourcen und die Kommunikation mit den Einsatzkräften vor Ort, einschliesslich der Armee und der zivilen Behörden.

Täglich wurden durch den Stabschef zwei Rapporte mit den zuständigen Mitgliedern des Stabs durchgeführt. Die Zivilschützer waren während der Rapporte für die Aktualisierung des Lagebilds und des Rapportprotokolls verantwortlich.

Aufräumarbeiten

Der grösste und körperlich anstrengendste Teil des Einsatzes bestand darin, die von Schlamm und Schutt gefluteten Häuser von den Überresten der Verwüstungen zu befreien. In mühevoller Handarbeit räumten die Pioniere die Innenräume von den betroffenen Häusern, die teilweise mehrere Meter hoch mit Geröll, Schlamm und Gegenständen gefüllt waren.

Ausgestattet mit Schaufeln und Schubkarren begannen die Pioniere systematisch den Schutt und Schlamm aus den Gebäuden zu entfernen. Dies war eine enorm kraftraubende Aufgabe, da der nasse Schlamm oft schwer und zäh war. In einigen Fällen mussten beschädigte Möbelstücke, Holzbalken und Hausrat aus den Häusern geschafft werden, bevor der darunter liegende Schlamm überhaupt zugänglich war.

Wo immer möglich, wurden die Pioniere durch Sauglastwagen unterstützt, die den Schlamm absaugen und abführen konnten. Diese Fahrzeuge erwiesen sich als unverzichtbar, damit der Abtransport der grossen Mengen an Schlamm effizient bewältigt werden konnte. Dennoch blieb ein erheblicher Teil der Arbeit reine Handarbeit.

Betrieb einer Logistik- und Transportzentrale

Eine weitere Gruppe betrieb eine Logistik- und Transportzentrale, die den Transport von Personal und Material im gesamten Einsatzgebiet für die Einsatzkräfte organisierte. Diese Aufgabe war entscheidend, um die Effizienz der Arbeiten sicherzustellen, sodass benötigtes Personal, Werkzeug und Materialien zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.

Die Unterkunft der Münsinger Teilnehmenden befand sich in einer zugewiesenen Zivilschutzanlage in Brig. Durch diesen Umstand mussten sie täglich die Strecke Brig – Saas-Grund – Brig fahren. Die Fahrer meisterten die Verschiebung ohne Zwischenfälle und beförderten die Zivilschützer sicher an ihren Bestimmungsort.

Die Arbeitstage waren lang und fordernd: Von Dienstag bis Donnerstag wurde von 8 Uhr bis 17.30 Uhr im Einsatzgebiet gearbeitet. Die Verpflegung für die Einsatzkräfte wurde durch Einwohner aus Saas-Grund und Saas-Fee zubereitet. Es gab täglich ein leckeres Mittag- und Abendessen im Gemeindehaus.

Einsatzende und Rückkehr

Am Freitagvormittag, dem 12. Juli 2024, neigte sich der Einsatz dem Ende entgegen. Die Unterkunft wurde an den Ortsquartiermeister von Brig zurückgegeben.

Weiter mussten sämtliche Werkzeuge und Geräte gründlich gereinigt und ordnungsgemäss verstaut werden. Die Rückfahrt nach Münsingen begann am frühen Freitagnachmittag.

Nach der Ankunft im Schützenhaus in Münsingen wurden die zusätzliche Ausrüstung ordnungsgemäss zurückgegeben und die 26 Teilnehmer der ZSO Aaretal offiziell aus dem Einsatz entlassen.

Fazit

Der Einsatz der ZSO Aaretal in Saas-Grund war in jeder Hinsicht erfolgreich und für die Organisation sehr befriedigend. Sie konnte der betroffenen Bevölkerung vor Ort tatkräftig zur Seite stehen und einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Unwetterschäden leisten.

Die Dankbarkeit der Bevölkerung von Saas-Grund war in zahlreichen Gesprächen spürbar.

Ein besonderer Dank gilt allen am Einsatz beteiligten Zivilschützern der ZSO Aaretal, die durch ihren freiwilligen Einsatz einen wertvollen Dienst für die betroffenen Bewohner geleistet haben.

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