Affoltern am Albis informiert über den Finanzhaushalt 2021

Die Stadt Affoltern am Albis senkt den Steuerfuss um zwei Prozentpunkte. Der Gesamtsteuerfuss bleibt jedoch unverändert bei 124 Prozent.

Stadtverwaltung Affoltern am Albis.
Stadtverwaltung Affoltern am Albis. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Die Stadt Affoltern am Albis senkt den Steuerfuss um zwei Prozentpunkte. Der Gesamtsteuerfuss bleibt jedoch unverändert bei 124 Prozent. Es erfolgt ein Abtausch von zwei Steuerprozenten mit der Sekundarschulgemeinde.

Der Steuerfuss der Stadt Affoltern am Albis sinkt somit auf 105 Prozent und derjenige der Sekundarschulgemeinde wird auf 19 Prozent ansteigen. Vor einigen Jahren hatte die Sekundarschulgemeinde der Stadt vier Prozentpunkte abgetreten und erhält nun zwei Steuerprozente zurück.

Am Gesamtsteuerfuss von 124 Prozent soll festgehalten werden

Bei der Sekundarschulgemeinde steigen die Aufwendungen in diversen Bereichen. Insbesondere aufgrund des tieferen Ertrags aus dem Ressourcenausgleich kann die gesetzliche Bestimmung in Bezug auf den maximal zulässigen Aufwandüberschuss ohne Steuerfusserhöhung nicht eingehalten werden.

Der Stadtrat und die Sekundarschulgemeinde einigten sich erneut darauf, am bisherigen Gesamtsteuerfuss von 124 Prozent festzuhalten. Deshalb kommt es zu einem Steuerfussabtausch von zwei Prozentpunkten zugunsten der Sekundarschule. Demzufolge reduziert sich der Steuerfuss der Stadt von bisher 107 Prozent auf 105 Prozent.

Die Pandemie hat negative Auswirkungen auf die Steuerkraft

Die Folgen der Covid19-Pandemie sind auf den Finanzhaushalt von Affoltern am Albis bis anhin und auch im Budgetjahr 2022, mit Ausnahme des Pflegeheims Seewadel, eher klein.

Die Pandemie sowie die Steuerreform SV17 wirken sich aber negativ auf die durchschnittliche Steuerkraft im Kanton Zürich aus. Deshalb und wegen der hohen Steuererträge in Affoltern am Albis im Jahr 2020 reduzierte sich die Differenz der eigenen Steuerkraft gegenüber der durchschnittlichen Steuerkraft im Kanton Zürich.

Die Differenz betrug im Steuerjahr 2019 1'442 Franken pro Einwohner. Im Steuerjahr 2020 lag sie noch bei 1'161 Franken pro Einwohner. Dies bewirkt für das Budgetjahr 2022 um 4'309'200 Franken tiefere Ressourcenausgleichsbeiträge. Erst in den kommenden Jahren wird wieder mit einem Anstieg der Beiträge um rund zwei Millionen Franken gerechnet.

Die Erfolgsrechnung 2022 weist einen niedrigeren Ertragsüberschuss aus 2021 aus

Die Erfolgsrechnung 2022 weist bei einem Gesamtaufwand von 88'997'100 Franken und einem Gesamtertrag von 90'838'000 Franken einen Ertragsüberschuss von 1'840'900 Franken, im Vorjahr lag der Ertragsüberschuss bei 1'896'000 Franken, aus.

Die Erhöhung des Staatsbeitrages an die Zusatzleistungen von bisher 50 Prozent auf neu 70 Prozent bewirkt um 1'734'900 Franken höhere Beiträge. Zusätzlich hilft der um eine Million Franken höhere Ertrag aus Grundstückgewinnsteuern aufgrund der erwarteten Handänderungen, den tieferen Ressourcenausgleichsbeitrag zu kompensieren.

Im Budget ist eine Auslastung der Pflege eingeplant

Im Budget ist eine weiterhin tiefe Auslastung im Pflegeheim Seewadel eingeplant. Einerseits werden infolge des Umzugs in den Neubau mit verzögerten Neueintritten gerechnet, andererseits sind nach wie vor die Folgen der Covid19-Pandemie zu spüren.

Im Budget 2022 wird für das Pflegeheim Seewadel deshalb ein Defizit von 804'800 Franken erwartet. Auch bei der Spitex Seewadel wird für das Jahr 2022 noch mit einem Aufwandüberschuss von 145'500 Franken gerechnet. Dies insbesondere als Folge des Aufbaus einer Psychiatriespitex. Ab dem Jahr 2023 werden ausgeglichene Betriebsrechnungen prognostiziert.

Die Investitionen bleiben die grösste Herausforderung

Die grösste Herausforderung für den Finanzhaushalt der Stadt Affoltern am Albis bleibt die Finanzierung der hohen Investitionsausgaben. Im Budget sind solche von netto 25'894'000 Franken vorgesehen.

Die grössten Positionen sind der Ersatzneubau Pflegeheim Seewadel, 18'574'000 Franken, verschiedene Schulliegenschaften, 2'520'000 Franken und Strassenbauten1'190'000 Franken, sowie der Investitionskostenanteil an die Kläranlage Zwillikon, 919'000 Franken.

Trotz Ertragsüberschuss in der Erfolgsrechnung können diese Investitionen nur zu 37 Prozent aus eigenen Mitteln finanziert werden. Für die restlichen 63 Prozent bzw. knapp 16.5 Millionen Franken werden weitere Darlehen aufgenommen werden müssen.

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