Allschwil misst so viele Schadstoffe wie noch nie

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Region Allschwil,

Die Gemeinde Allschwil hat bei der Chemiemülldeponie Roemisloch noch nie so viele verschiedene Schadstoffe in einer derart hohen Gesamtkonzentration gemessen.

Bachgraben in Allschwil. - Zvg

Wie die Gemeinde Allschwil informiert, wurden bei einer Messung im Mai 2022 im Roemislochbach unterhalb der Chemiemülldeponie erstmals über 100 Nanogramm des krebserregenden Schadstoffs Benzidin vorgefunden.

Hohe Schadstoffbelastung

Anlass genug, um eine systematische Auswertung der umfangreichen Analyseergebnisse durchführen zu lassen, welche eine Rekordbelastung an den Tag brachte.

Insgesamt fand das beauftragte Labor in der Wasserprobe 157 meist hochgiftige Substanzen in einer Gesamtkonzentration von einem Milligramm pro Liter.

Noch nie in all den zurückliegenden Jahren hat die Gemeinde eine höhere Schadstoffbelastung nachgewiesen.

Die Behauptung der Chemiekonzerne Novartis, BASF und Syngenta, die Schadstoffausträge aus der Chemiemülldeponie würden abnehmen, ist offensichtlich falsch.

Roemisloch nach wie vor Sanierungsfall

Diese enorm hohe Schadstoffkonzentration zeigt: Die Chemiemülldeponie Roemisloch ist auch elf Jahre nach Abschluss der Sanierungsarbeiten noch immer ein Sanierungsfall.

Damals räumten Ciba SC (heute BASF), Novartis und Syngenta erstmals ein, dass der Roemislochbach mit einem tausendstel Gramm Chemikalien (ein Milligramm pro Liter; 1000 Mikrogramm pro Liter) belastet ist.

Hoher Belastungswert ist keine Lappalie

«Wenn ein Milligramm pro Liter dieser Chemikalien in einen Bach gelangen, dann ist das eine sehr hohe Konzentration», kommentierte damals ein Forscher der Wasserforschungsanstalt EAWAG (Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz) des Bundes.

Das Bundesamt für Umwelt bestätigte dies und warnte, dass dies ein Wert sei, der ernst genommen werden müsse.

Die französische Umweltbehörde Dreal forderte damals die Bevölkerung gar auf, im Roemislochbach nicht zu baden, das Wasser nicht zu trinken und es auch nicht zur Bewässerung zu nutzen (die «Basler Zeitung berichtete am 28. Juni 2001» darüber).

Noch im Juli 2001 liess die Gemeinde Neuwiller deshalb Warnschilder aufstellen.

GI DRB äussert sich

Die GI DRB hat die Medienmitteilung der Gemeinde Allschwil gemäss eigener Aussage zur Kenntnis genommen.

Die Analyseergebnisse lagen der GI DRB bisher nicht vor, weshalb sich diese zu den Ergebnissen nicht im Detail äussern könne.

Die GI DRB stehe aber in Kontakt mit den französischen und den Schweizer Behörden und warte auf deren allfällige Beurteilung.

Nachsorgeprogramm erfolgreich umgesetzt

Die GI DRB hält fest, dass die französischen Behörden der GI DRB klar attestiert haben, dass alle Auflagen und Verpflichtungen aus der Sanierungsverfügung zur damaligen Deponie Roemisloch erfüllt wurden.

Die Sanierung und Nachsorge der ehemaligen Deponie Roemisloch sei demnach auch aus Sicht der französischen Behörden abgeschlossen.

Nach der Sanierung sei ein umfassendes Nachsorgeprogramm mit regelmässigen Messungen umgesetzt worden. Alle Messungen ergaben für die Nachsorgephase zu erwartende Ergebnisse.

Die zuständigen Behörden hätten diese Messungen überprüft und die Messergebnisse nie beanstandet. Die Qualität des Wassers im Mülibach sei vom AUE BL in den vergangenen Jahren nie beanstandet worden.

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