Die Gemeinde Baar soll das «Baar-City» mieten
Wie die Gemeinde Baar mitteilt, hat der Gemeinderat mit der Eigentümerschaft einen Lösungsvorschlag zur Wiedereröffnung des «Baar-City» ausgearbeitet.

Für viele Baarer ist das geschlossene Restaurant «Baar-City» ein Ärgernis. Seit März 2018 sind die Türen des Lokals an bester Lage und mit schöner Aussicht dicht.
Dem Gemeinderat ist es ebenfalls ein Anliegen, dass das Restaurant wiedereröffnet wird. Er ist deshalb seit längerer Zeit mit der Eigentümerschaft im Kontakt.
In den Gesprächen hat sich abgezeichnet, dass Eigentümer Dieter Zobel wenig Interesse hat, die Räumlichkeiten dem im Bebauungsplan festgeschriebenen Nutzungszweck zuzuführen und das Restaurant wieder in Betrieb zu nehmen.
Die Gemeinde will das Lokal mieten
Er führt den hohen administrativen Aufwand und die schwierige Suche nach einem geeigneten Pächter als Gründe auf.
Um den Weg für eine Wiedereröffnung frei zu machen, hat der Gemeinderat deshalb eine unkonventionelle Lösung vorgeschlagen.
Die Gemeinde mietet das Lokal, sucht in Eigenregie nach einem Wirt und ermöglicht so die Wiedereröffnung des «Baar-City».
«Der einzige Weg»
«Uns ist bewusst, dass es nicht Aufgabe der Gemeinde ist, ein Restaurant zu führen», erklärt Gemeindepräsident Walter Lipp.
«Aber wir möchten dem vielfach geäusserten Wunsch nach einem Restaurant an dieser attraktiven Lage nachkommen. Es ist der einzige Weg, um das Restaurant wieder in Betrieb zu nehmen.»
Mit der Zobel Verwaltungs GmbH konnte ein monatlicher Mietzins von 15'000 Franken vereinbart werden. Die jährlichen Mietkosten belaufen sich damit auf 180'000 Franken.
Der Zins kann refinanziert werden
Die auf Gastronomie und Hotellerie spezialisierte Treuhandfirma Katag & Partners AG hat die Gemeinde im gesamten Prozess beraten.
«Das Expertenteam hat bestätigt, dass dieser Zins marktgerecht und durch einen funktionierenden Restaurantbetrieb zu refinanzieren ist», sagt Gemeinderat und Finanzchef Pirmin Andermatt.
«Durch einen fixen Pachtzins sowie eine Umsatzmiete sollten die Auslagen der Gemeinde gedeckt werden, sodass ihr unter dem Strich keine Kosten entstehen», ergänzt Gemeinderätin Sonja Zeberg-Langenegger, deren Abteilung Liegenschaften/Sport für die Verhandlungen mit der Zobel Verwaltungs GmbH verantwortlich ist.
Der Entscheid liegt beim Souverän
Der Gemeinderat ist der Ansicht, dass mit der nun vorgeschlagenen Lösung dem «Baar-City» wieder Leben eingehaucht werden kann.
An der Gemeindeversammlung vom 13. April 2023 ist es am Baarer Souverän zu entscheiden, ob die Gemeinde das «Baar-City» mieten und weiterverpachten soll.
Bei einem Ja am 13. April würde der in intensiven Verhandlungen ausgearbeitete Mietvertrag spätestens am 1. September 2023 in Kraft treten.
Die Eigentümerschaft hat sich vertraglich verpflichtet, das Restaurant mit den verschiedenen Geräten und Maschinen in einem funktionstüchtigen und betriebsbereiten Zustand zu übergeben.
Bei einem Nein kommt es zu keinem Mietvertrag
Die Gemeinde würde sich umgehend auf die Suche nach einem geeigneten Pächter für das «Baar-City» machen. Bei einem Nein an der Gemeindeversammlung würde der Mietvertrag hinfällig.
Und was würde mit dem Restaurant passieren? «Wahrscheinlich würde das Lokal weiterhin ungenutzt bleiben», sagt Walter Lipp.
Sicher ist, dass der Gemeinderat einer Anpassung des Bebauungsplans und damit einer Umnutzung in Büros oder Wohnungen nicht zustimmen wird.