Das Museum Langmatt stellt Werke von Mark Wallinger aus

Museum Langmatt
Museum Langmatt

Baden,

Wie das Museum Langmatt informiert, werden ab 18. September 2022 zum ersten Mal in der Schweiz Werke des britischen Kunstschaffenden Mark Wallinger gezeigt.

Werke eines Kunstschaffenden
Mark Wallinger, Proteus Painting 8, 2021 Plastilin auf Holzfaserplatte. - Damian Griffiths, @ ProLitteris Zürich

Mark Wallinger (geboren 1959 in Chigwell, lebt in London) gilt als einer der bedeutendsten britischen Kunstschaffenden der Gegenwart. In den 1990er-Jahren sorgte der Künstler mit gesellschaftlich engagierten Arbeiten für Furore.

Doch im Kern ist seine künstlerische Haltung von einer tiefen humanistischen Verantwortung geprägt. 2001 vertrat er Grossbritannien an der Biennale Venedig, 2007 erhielt er den Turner-Preis, einen der weltweit wichtigsten Preise für Gegenwartskunst.

Das Museum Langmatt zeigt erstmals in der Schweiz die Malerei Mark Wallingers und vermittelt damit einen exemplarischen Einblick in seine Arbeit der letzten Jahre.

Die Malerei markiert seine künstlerischen Anfänge

Wenngleich Mark Wallinger mit installativen, skulpturalen und performativen Werken sowie Videoarbeiten international bekannt wurde, zieht sich die Malerei wie ein roter Faden durch sein gesamtes Werk.

Sie markiert seine ersten künstlerischen Anfänge in den 1980er-Jahren und steht seit 2007 erneut im Zentrum der Arbeit. Insbesondere während der letzten Jahre hat sich die Auseinandersetzung mit dem Medium abermals intensiviert.

Ein guter Zeitpunkt, um die aktuelle Arbeit des vielfältigen Künstlers vorzustellen. Das Museum Langmatt zeigt grossformatige Action Paintings (2017) sowie neue, polychrome Proteus Paintings (seit 2021) in kleinen Formaten.

Action Paintings erzeugen einen magischen Tiefenraum

Die Action Paintings lassen auf Helldunkel reduzierte, wolkenartige Strukturen erkennen. Mit den Händen gemalt, entsprechen die Dimensionen der Bilder der Spannweite der Arme Mark Wallingers.

Somit weisen die Bilder einen intensiven Körperbezug auf, erscheinen konzeptuell und sinnlich zugleich. Visuell erinnern die Action Paintings an Gemälde und Dekorationen des Rokoko.

Sie verführen mit einer üppigen barocken Energie und wirken dennoch erstaunlich asketisch. Man kann sich der enormen räumlichen Suggestivkraft kaum entziehen und taucht schon bald in den magischen Tiefenraum der Bilder.

Material wird mit Händen geknetet

Die neuen Proteus Paintings sind erstmals in der Langmatt zu sehen. Während der Pandemie konnte sich Mark Wallinger räumlich kaum bewegen und war an sein Atelier gebunden. Das kleine Format ermöglichte ihm eine stille, intime Arbeitsweise, wobei Plastilin als banale Knetmasse anstelle von Farben Verwendung fand.

Das Material musste zuerst mit den Händen weichgeknetet, um dann auf den Träger aufgetragen zu werden. Der Titel der Werkgruppe verweist auf den Gott des Meeres, präziser noch auf den alten Mann in «Ulysses» von James Joyce, der prophetische Fähigkeiten besitzt.

Die Proteus Paintings wirken fragil und zerbrechlich, als seien sie Fragmente grösserer Zusammenhänge oder archäologische Reste.

Mark Wallinger im Museum Langmatt

Doch warum Mark Wallinger im Museum Langmatt? Ausgehend von der international hoch geschätzten Sammlung französischer Impressionisten hat sich die Langmatt in den letzten Jahren mit Ausstellungen von Norbert Bisky, Renée Levi oder Rose Wylie zu einem Ort herausragender Positionen internationaler zeitgenössischer Malerei entwickelt.

Bei allen Unterschieden zum französischen Impressionismus zeigen sich Licht und Bewegung sowie Polychromie als zentrale Bildelemente in der aktuellen Malerei von Mark Wallinger.

Ohne die Vergleiche zu sehr zu strapazieren, ist es äusserst reizvoll, seine Malerei in unmittelbarem Zusammenhang mit Bildern einer anderen Epoche zu erleben sowie in historischen Räumlichkeiten mit spezifischen Lichtverhältnissen und architektonischen Elementen.

Zu den Werken erscheint eine Publikation

Dieser Kontext bietet für die Wahrnehmung einen unvergleichlichen «Echoraum». Bereits bei seinem ersten Besuch in der Langmatt im Januar 2020 zeigte sich Mark Wallinger begeistert.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Hatje Cantz Verlag Berlin mit Texten von Mark Hudson und Markus Stegmann. Sie dokumentiert die Werke der Ausstellung, stellt kunsthistorische Bezüge her und skizziert die Entwicklung der Malerei des Künstlers.

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