Am 2. Oktober präsentierten Vertreter von Stadtforst und Twerenbold Reisen ihr Waldklimaschutzprojekt: Massnahmen für einen enkeltauglichen Badener Wald.
Baden und Wettingen.
Baden und Wettingen. - Nau.ch / jpix.ch
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Wie die Stadt Baden mitteilt, präsentierten am Mittwoch, 2. Oktober 2024, Stadtoberförster Georg von Graefe, Stadtammann Markus Schneider und Verwaltungsratspräsident Karim Twerenbold im Badener Wald konkrete Massnahmen für einen klimafitten Wald.

Die exklusive Partnerschaft im Waldklimaschutzprojekt mit Twerenbold Reisen AG ermöglicht dem Stadtforstamt einen CO₂--armen Betrieb und die Stärkung der Biodiversität.

Badener Wald bedeckt über die Hälfte des Gemeindegebiets

Die Schweizer Forstwirtschaft, sowie das ortsbürgerliche Stadtforstamt Baden, stehen vor grossen Herausforderungen. Wie kann der Wald im Zuge des Klimawandels seine Funktionen wie Erholung, Naturschutz und Holzproduktion weiterhin erfüllen?

Der Badener Wald, der über die Hälfte des Gemeindegebiets bedeckt, spielt hier eine Schlüsselrolle. «Der heutige Holzzuwachs wird als wertvoller Rohstoff genutzt, wobei der Holzvorrat des Waldes stets erhalten bleibt», erklärt Stadtoberförster Georg von Graefe.

Das Stadtforstamt belässt bewusst mehr Holzvolumen im Wald stehen, als genutzt werden könnte, zugunsten einer zusätzlichen CO₂-Speicherung.

Die Zertifizierung dieses CO₂-Depots ermöglicht es, Einnahmen zu generieren, die in einen klimafreundlichen Forstbetrieb und Massnahmen zur Biodiversitätsförderung investiert werden. Dank Twerenbold Reisen AG können diese für einen klimafitten Wald umgesetzt werden.

Waldklimaschutzprojekt: CO₂-Zertifikate für nachhaltigen Klimaschutz

Das Waldklimaschutzprojekt Baden generiert jährlich 1600 Tonnen CO₂-Senkenzertifikate. Dies entspricht etwa 1250 durchschnittlichen Bäumen.

Diese Zertifikate wurden gemäss dem strengen Standard des Vereins Waldklimaschutz Schweiz (ISO14064:2; TÜV Nord zertifiziert) ausgestellt. Sie repräsentieren die CO₂-Menge, welche dem durchschnittlichen Ausstoss von 400 Personen in der Schweiz entspricht.

Das traditionsreiche Familienunternehmen Twerenbold Reisen AG erwirbt exklusiv die gesamten CO₂-Zertifikate des Badener Waldes.

Verwaltungsratspräsident Karim Twerenbold betont: «Unser lokales Klimaengagement für den Badener Wald steht in einer langen Tradition der Verbundenheit mit Baden – seit bald 130 Jahren sind wir hier als Familienunternehmen verwurzelt.»

Massnahmen für einen enkeltauglichen Badener Wald

Der Maschinenpark wird elektrifiziert, um den CO₂-Fussabdruck des Stadtforstamtes zu senken. Der nachhaltige Strom kommt aus der Dättwiler Energiezentrale, welche mit Holz auch aus dem Badener Wald betrieben wird.

Weitere Investitionen fliessen in innovative Projekte wie Keimversuche mit Buchen aus trockenheitstoleranten Regionen, die Förderung von Pionierbaumarten und die Wiedervernässung geeigneter Waldparzellen zur erhöhten Kohlenstoffspeicherung im Waldboden.

Die Badener Wald-Klimabaum-Strategie umfasst neben dem Waldklimaschutzprojekt eine Vielzahl an Massnahmen, um den Wald «klimafit» zu machen.

Der Badener Wald als Anker gegen den Klimawandel

Dazu gehören Klimawaldinseln: Die Ansiedlung trockenheitstoleranter Baumarten (Orientbuche, Atlaszeder, Kastanie) aus dem Mittelmeergebiet soll in 20 bis 30 Jahren Samenbäume für die Verjüngung des Waldes liefern.

Auch zählt dazu die Eichenförderung: Alte Eichen werden geschützt. Der Eichenanteil im Badener Wald wird langfristig erhöht, denn es handelt sich dabei um Zukunftsbäume.

Weiter soll der Wald gekühlt werden. Seit zwei Jahren werden Temperaturen in den Kühlluftkorridoren oberhalb des Alterszentrums Kehl gemessen und die Bevölkerung für die kühlende Waldleistung sensibilisiert.

Der Betriebsplan 2025 bis 2039 wiederum soll Massnahmen priorisieren im Dreieck Erholungsnutzen – Naturschutz – Bereitstellung der Ressource Holz. Dazu wird aktuell ein langfristiger Plan erarbeitet.

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