Museum Langmatt eröffnet ein neues Schaufenster Archiv
Wie das Museum Langmatt mitteilt, wird am 5. März 2023 das neue Schaufenster Archiv zum Thema Architekturdenkmal Langmatt eröffnet.
«Erbaut 1901» behauptet der Gedenkstein vor dem Eingang zur Jugendstilvilla am Römerweg.
Doch die Langmatt mit ihren 75 Räumen wurde weder an einem Tag noch in einem Jahr errichtet.
Die wachsende Bildersammlung etwa verlangte bald nach einem Galerieanbau, oder die Innenausstattung glich sich teilweise der französischen Herkunft der Impressionisten an.
Die erste Innenausstattung
Mit Karl Moser engagierte das Ehepaar Sidney und Jenny Brown einen namhaften Architekten, der heute zu den Protagonisten der Schweizer Architekturmoderne zählt.
Moser stammte aus Baden und führte zusammen mit Robert Curjel ein Architekturbüro in Karlsruhe.
Bereits die ursprüngliche Villa vereinte verschiedene Stilelemente auf einem modernen Grundriss, so etwa den englischen Landhaus- und den deutschen Jugendstil.
Die erste Innenausstattung stammte von Karl Moser und dem deutschen Keramiker Max Laeuger – von letzterem hat sich noch der Brunnen in der Cafeteria erhalten.
Wohnhaus wurde für den Museumsbetrieb umgebaut
Elektrizität floss bereits durch die Adern der Langmatt, und das erhaltene Bad von 1901 zeugt bis heute vom luxuriösen Lebensstil der damaligen Besitzer.
Für die ebenfalls von Karl Moser erbaute Bildergalerie (1904 bis 1906) – die erste ihrer Art in der Schweiz – wählten die Browns einen eher klassizistisch anmutenden Stil.
Die 1920er-Jahre brachten eine Phase der umfassenden «Französisierung», die besonders den Innenausbau betraf.
1987 bis 1990 wurde das Wohnhaus für den Museumsbetrieb zweckmässig umgebaut.
Beitrag der Stadt von zehn Millionen Franken
Im Laufe ihrer Geschichte erfuhr die Villa mehrfach punktuelle Umbauten und Erweiterungen, jedoch keine grundlegende Sanierung.
Seit Jahren leidet das einzigartige Baudenkmal an Substanzverlust. Um die Langmatt auch für spätere Generationen zu bewahren, ist für 2024 bis 2025 eine Gesamtsanierung durch das Architekturbüro Ernst Niklaus Fausch Partner AG geplant.
Das Badener Stimmvolk entscheidet am 18. Juni 2023 über den Beitrag der Stadt von zehn Millionen Franken.