Sparen, sparen, sparen? 7 Tipps für die richtige Krankenkassenprämie
Nau.ch gibt Tipps, wie Aargauerinnen und Aargauer die richtige Krankenkassenprämie finden – und allenfalls Geld sparen können.

Jedes Jahr die Krankenkasse wechseln, um einige Franken zu sparen – lohnt sich das? Nau.ch hat 7 Tipps zusammengetragen und den Versicherungs-Experten Oliver Waeckerlin befragt.
1. Der richtige Wohnort
Zugegeben, alleine wegen der Krankenkassenprämie würde wohl niemand den Wohnort wechseln.
Die gute Nachricht ist aber: Aargauerinnen und Aargauer stehen im nationalen Vergleich nicht schlecht da.
Versicherungsexperte Oliver Waeckerlin: «Der Aargau bewegt sich seit Jahren im Mittelfeld, was die Durchschnittsprämie betrifft.»
Richtig teuer ist es im Kanton Genf: Dort beträgt die monatliche mittlere Krankenkassenprämie im Jahr 2020 laut BAG rund 480 Franken (zum Vergleich: Im Aargau liegt sie bei rund 350).
2. Die richtige Franchise
Die Kostenbeteiligung, Franchise genannt, können Erwachsene in der Schweiz selbst wählen. Sie können sie bei 300, 500, 100, 1500, 2000 oder 2500 Franken ansetzen.
Entsprechend erhöht oder verringert sich aber auch die monatliche Prämie. In der Regel macht die tiefste Franchise (bei hohen Gesundheitskosten) oder die höchste Franchise (bei niedrigen Gesundheitskosten) Sinn.
Oliver Waeckerlin: «Dem stimme ich zu. Es kann aber Fälle geben, bei denen eine Zwischenfranchise Sinn macht. Zum Beispiel wenn der Kunde sparen möchte, das Risiko der hohen Franchise aber nicht tragen kann.»

3. Das richtige Modell
Bei vielen Krankenkassen wählt man zwischen einem Standartmodell mit freier Arztwahl, einem HMO- oder Hausarztmodell. Vermehrt aufgekommen sind Angebote wie Telmed, die eine vorgängig telefonische Beratung bedingen. Sie sind oft günstiger als etwa das Modell mit freier Arztwahl oder dem Hausarzt.
Welches Modell zu wem passt, ist eine persönliche Entscheidung. Es lohnt sich aber, im Bekanntenkreis nachzufragen und Erfahrungen zu vergleichen.
Günstig muss nicht schlecht sein: So bieten viele Krankenkassen mit Telmed eine rasche, erste medizinische Beratung an.
4. Vergleichen, vergleichen, vergleichen
Krankenkassen vergleichen und die günstigste Prämie zu finden, ist heute dank Onlineplattformen wie Comparis sehr einfach geworden.
Ein Vergleich und Wechsel kann Kundinnen und Kunden gut und gerne jährlich einige hundert Franken sparen. Aber sind auch die Leistungen der Krankenkasse immer dieselben?
Oliver Waeckerlin: «Grundsätzlich sind in der Grundversicherung die Leistungen strikt vorgegeben. Der Kunde merkt aber sicher Unterschiede in Bezug auf Kundenservice, Digitalisierung, Schnelligkeit der Abrechnungen. Wenn aber das Geld im Vordergrund steht, lohnt sich ein jährlicher Wechsel der Krankenkasse durchaus.»
5. Unfallversicherung checken
Sie kommen plötzlich und sind oft teuer: Unfälle. In der Schweiz ist jede berufstätige Person obligatorisch gegen Berufsunfälle versichert.
Ab acht Stunden Arbeit pro Woche beim selben Arbeitgeber gilt dies auch für Nichtberufsunfälle.
Darum unbedingt darauf achten, dass man die Unfallversicherung bei der Krankenkasse nicht doppelt bezahlt.
6. Wissen, was man will
Einfach immer die billigste Prämie wählen – ist das gut? Wenn es nur ums Sparen geht: Ja. Aber wer guten Service bevorzugt, sollte in Betracht ziehen, einige Franken mehr zu investieren.
Oliver Waeckerlin: «Ich bin überzeugt, dass der Service dem Kunden genauso wichtig ist, wie die Prämie. Ein zufriedener Kunde ist bereit, etwas mehr zu bezahlen. Unsere Kunden etwa schätzen die schnelle Reaktionszeit und die kurze Rückerstattungsdauer.»
7. Deadline nicht verpassen
Alles klar? Dann die Kündigung und Neuanmeldung an die Krankenkasse vor dem 31. November 2020 abschicken (Posteingang ist massgebend). Am besten per A-Post und eingeschrieben verschicken!
Oliver Waeckerlin ist Leiter Kundendienst bei Aquilana Versicherungen, die ihren Sitz in Baden hat.