Flugzeug-Genossenschaft am Euroairport wehrt sich gegen Liquidation
Die Generalversammlung der «General Aviation Genossenschaft Basel» (GAGBA) wehrt sich gegen ihre Auflösung Die bisherige Verwaltung ist zurückgetreten.
An der Generalversammlung der GAGBA am 1. Juni 2022 wollte die Verwaltung die Genossenschaft liquidieren, wie es in einer Mitteilung der GAGBA vom Dienstag, 7. Juni 2022, heisst. Eine Mehrheit war zwar dafür, aber das nötige Zweidrittelsmehr für eine Auflösung wurde nicht erreicht.
Es soll dabei um ein Vermögen von mehreren hunderttausend Franken gehen, das mit der Liquidierung der GAGBA an die rund 100 Genossenschafter ausbezahlt worden wäre, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA in Erfahrung brachte.
Zum Bruch zwischen der Verwaltung und Teilen der Genossenschafter hatten auch persönliche Animositäten geführt, wie der frühere Präsident Philipp Gruber auf Anfrage sagte. Der weiterhin amtierende Verwaltungsrat, Werner Herrman, führt die Gründe auf «unterschiedliche Interessen und mangelhafte Kooperation» zurück.
Zukunft der GAGBA zurzeit offen
Nach der nicht erfolgreichen Liquidation sind vier der fünf Verwaltungsräte zurückgetreten. Die Generalversammlung wählte eine neue Verwaltung. Allerdings ist der Konzessionsvertrag der Genossenschaft mit dem Euroairport bereits auf Ende 2021 ausgelaufen.
Seit Anfang 2022 hat die neugegründete «General Aviation Centers» (GAC Basel) die Funktionen der Genossenschaft übernommen. Die GAC Basel war 2021 von einigen Verwaltungsräten der GAGBA ins Leben gerufen worden.
Gegen einzelne Mitglieder der GAC Basel soll inzwischen eine Strafanzeige wegen ungetreuer Geschäftsführung und unlauteren Wettbewerbs eingereicht worden sein. Einige der Angezeigten seien früher auch in der Verwaltung der GAGBA gewesen.
Wie es mit der GAGBA nun weitergeht, ist offen. Die neue Verwaltung müsse sich dazu noch Gedanken machen, sagte Hermann. Eine Liquidation sei «nicht prinzipiell ausgeschlossen», nur wäre es jetzt der falsche Zeitpunkt gewesen. Zum Vermögen der GAGBA gehören Aktien, deren Kurs noch steigen könnten.
Die General Aviation Genossenschaft Basel vertritt seit 1967 die Interessen der Privat- und Vereinsaviatik am Euroairport. Im Auftrag des Flughafens hat sie die Belange der Kleinfliegerei und die Vermietung der Hangar- und der Aussenabstellplätze bis Ende 2021 verwaltet. Zu den rund 90 Flugzeugen gehören auch mehrmotorige Maschinen und Business-Jets.