Gleisarbeiten und Fernwärme-Ausbau prägen das Basler Baustellenjahr
Das Basler Baustellenjahr 2021 wird von zahlreichen Tramgleis-Sanierungen und dem forcierten Ausbau des Fernwärmenetzes geprägt sein. Die grösste Baustelle wird ab Juni die Erneuerung der Tramstrecke über das Bruderholz zur Folge haben.
Die Sanierung der Tramstrecke von 2,5 Kilometern mitsamt dem behindertengerechten Umbau von sieben Haltestellen werde voraussichtlich bis Mitte 2022 dauern, wie am Freitag an einer Online-Medienkonferenz des Basler Tiefbauamts, den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) und der Industriellen Werke Basel (IWB) bekanntgegeben wurde. Die IWB werden auf mehreren Abschnitten zudem die Strom- und Wasserleitungen sanieren.
Der Tramverkehr werde von Juni bis November eingestellt und durch Busse ersetzt, hiess es weiter. Begonnen wird mit den Abschnitten Wolfsschlucht und Bruderholzstrasse. Im Moment sei das Baubewilligungsverfahren wegen diverser Einsprachen aber noch nicht abgeschlossen.
Weitere grössere Gleiserneuerungen stehen bei der Parking-Baustelle am St. Alban-Graben, bei der Margarethenstrasse beim Viertelkreis im Gundeldinger-Quartier sowie bei der Gleiskreuzung auf der Kleinbasler Seite der Dreirosenbrücke an. Zudem müssen lange Abschnitte der Tramgleise auf der Achse Spalenvorstadt, Missions- und Burgfelderstrasse ersetzt werden - dies als Überbrückungsmassnahme bis diese Achse generell umgestaltet wird.
Die Kosten für die Streckensanierungen im laufenden Jahr haben die BVB auf 43 Millionen Franken angesetzt. Die Bauarbeiten würden dazu führen, dass der im Jahr 2016 kommunizierte akute Nachholbedarf in diesem Bereich bis Ende Jahr erledigt werden könne, sagte der Infrastruktur-Verantwortliche der BVB.
Bei den IWB steht neben einigen Sanierungsarbeiten von Strom- und Wasserleitungen vor allem der Ausbau des Fernwärmenetzes im Zentrum der Bauvorhaben. Der Netz-Verantwortliche bei den IWB nannte drei grosse Projekte: Auf der Strecke Rheingasse bis Bäumlihofstrasse, in der St. Alban-Vorstadt und auf dem Wolf-Areal/Reinacherstrasse werde das Fernwärmenetz ausgebaut und erweitert. Insgesamt investierten die IWB im laufenden Jahr fast 100 Millionen Franken.
Der Verantwortliche sprach in diesem Zusammenhang von einer Generationen-Aufgabe. Um die Vorgaben aus dem Energiegesetz erfüllen zu können, stünden bis ins Jahr 2035 Investitionen in der Höhe von rund 460 Millionen Franken an. Gleichzeitig mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes werde das Gasnetz stillgelegt werden.
Im Frühling werden alle beteiligten Betriebe zusammen mit der Roche mit Erneuerungsarbeiten im Turm-Bausstellen-Geviert zwischen Wettsteinallee, Grenzacherstrasse und Peter-Roth-Strasse beginnen. Unter anderem steht die Pflanzung von 110 neuen Bäumen an. Die Erneuerungsarbeiten werden sich etappenweise bis ins Jahr 2024 hinziehen.
Zusammen mit den Infrastruktur-Ausbauten und -Sanierungen sind auch mehrere grundsätzliche Umgestaltungsarbeiten von Strassenstücken geplant. Das betrifft unter anderem die Freie Strasse, die in den kommenden Jahren einen neuen Belag mit Quarzsandstein-Platten erhalten wird. Ab 18. Januar werden im oberen Abschnitt der Strasse bis zur Einmündung der Bäumleingasse die ersten Platten verlegt werden.
Auf Herbst 2021 ist zusammen mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes der Beginn der Umgestaltung der St. Alban-Vorstadt gemäss Gestaltungskonzept Innenstadt angesetzt. Die Arbeiten würden rund 15 Monate dauern.