Kanton Basel-Stadt verabschiedet den Klima-Aktionsplan
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt stellt mit dem Aktionsplan «Netto-Null 2037» und der Strategie «Klimaneutrale Verwaltung» konkrete Massnahmen vor.
Wie der Kanton Basel-Stadt mitteilt, haben die Basler Stimmberechtigten im November 2022 mit deutlicher Mehrheit das Netto-Null-Ziel 2037 für den Kanton Basel-Stadt beschlossen.
Im September 2023 verabschiedete der Regierungsrat die Klimaschutzstrategie «Netto-Null 2037», welche den strategischen Rahmen absteckt und den Absenkpfad für die direkten Treibhausgasemissionen des Kantons festlegt.
Mit dem Klima-Aktionsplan «Netto-Null 2037» und der Strategie «Klimaneutrale Verwaltung» werden die nächsten Schritte konkretisiert.
Aktionsplan zur Klimaschutzstrategie
In den vergangenen Jahren hat der Kanton Basel-Stadt bereits bedeutende Fortschritte im Klimaschutz gemacht.
Diese umfassen beispielsweise die Förderung der Energieeffizienz, die Reduktion von Treibhausgasemissionen sowie die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien.
Der Klima-Aktionsplan «Netto-Null 2037» baut auf den bisherigen Klimaschutz-Massnahmen des Kantons auf. Er wurde unter Einbeziehung von Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft departementsübergreifend erarbeitet.
64 Massnahmen in sieben Handlungsfeldern
Der Aktionsplan umfasst 30 bestehende und 34 neue Massnahmen in den sieben Handlungsfeldern Mobilität, Gebäude, Bauen, Wirtschaft, Energieversorgung, Entsorgung und Negativemissionen sowie Landwirtschaft und Wald.
Zu den neuen Massnahmen zählen unter anderem die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs weiter zu steigern, und Anreize für autofreie Haushalte zu schaffen.
Die im Sommer in die öffentliche Vernehmlassung gegebene Solaroffensive zielt ausserdem darauf ab, die Produktion erneuerbarer Energie an Gebäuden zu steigern.
Verbindliche gesetzliche Grenzwerte für Treibhausgasemissionen
Für Hochbauprojekte sollen verbindliche gesetzliche Grenzwerte für Treibhausgasemissionen eingeführt und die Einhaltung an eine kantonale CO2-Lenkungsabgabe gekoppelt werden.
In der Stadtentwicklung soll zudem das Weiterbauen im Bestand erleichtert und somit klimafreundlicher werden. Im Weiteren wird das Fernwärmenetz weiter ausgebaut und stellt in Zukunft auf 100 Prozent klimafreundliche Wärmeproduktion um.
Zur dauerhaften Entfernung und Speicherung von CO2 aus der Kehrichtverbrennung wird eine Machbarkeitsprüfung für ein technisches Verfahren (Carbon Capture and Storage, CCS) durchgeführt.
Klimaneutrale Verwaltung bis 2030
Die kantonale Verwaltung soll schon sieben Jahre vor dem Gesamtkanton klimaneutral sein. Dies schliesst alle Treibhausgasemissionen ein, welche direkt aus den betrieblichen Aktivitäten der Verwaltung entstehen.
Zudem sollen auch die indirekten Emissionen gesenkt werden, also jene, die bei der Bereitstellung eingekaufter Energie entstehen sowie vor- und nachgelagerte Emissionen, die beispielsweise aus den Bautätigkeiten der Verwaltung oder ihren Beschaffungen entstehen.
Kantonale Fahrzeugflotte soll verkleinert werden
Um das Ziel zu erreichen, verfolgt die Verwaltung Massnahmen in den fünf Handlungsfeldern Mobilität, Gebäude und Anlagen, Bauen, Beschaffung sowie kantonale Staatsbeiträge.
Wesentliche Massnahmen betreffen die Verkleinerung und schrittweise Umstellung der kantonalen Fahrzeugflotte auf emissionsfreie Fahrzeuge.
In den Verwaltungsgebäuden werden Gasheizungen durch Fernwärme oder erneuerbare Systeme ersetzt und der Energieverbrauch damit deutlich gesenkt.
Ein Zechen im Kampf gegen den Klimawandel
Um graue Emissionen zu umgehen und Ressourcen zu schonen, soll mehr um- anstatt neugebaut werden. Zudem wird das Solarpotenzial der Verwaltungsgebäude ausgeschöpft, was eine Vervierfachung der Eigenstromproduktion bis 2030 bedeutet.
Und auch die allgemeine Beschaffung wird auf ressourceneffiziente und klimafreundliche Produkte ausgerichtet.
Mit diesen Massnahmen setzt die kantonale Verwaltung ein starkes Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel und übernimmt eine Vorbildrolle im Hinblick auf die Klimaneutralität bis 2030.
Ausblick
Die Klimaschutzstrategie «Netto-Null 2037» mit dem dazu gehörenden Klima-Aktionsplan sowie die Strategie «Klimaneutrale Verwaltung» werden im Zweijahresrhythmus überprüft.
Bei Bedarf werden Massnahmen ergänzt oder angepasst, um die Netto-Null-Ziele zu erreichen.