Neues Zuhause für die 53 Bewohnenden des Pflegeheims Dominikushaus
Das Dominikushaus zügelt in ein neues Pflegeheim. Der Holzbau bietet für die aktuell 53 Bewohnenden und 70 Mitarbeitenden ein neues Zuhause.
Nach über 50 Jahren an der Albert Oeri-Strasse 5 wird der Neubau an der Immenbachstrasse beim Riehener Bahnhof bezogen.
Die Stiftung «Dominikushaus» schreibt: «Die aktuell 53 pflegebedürftigen Bewohnenden finden im attraktiven Holzbau ein neues Zuhause und die 70 Mitarbeitenden einen attraktiven Arbeitsplatz. Zudem stehen im Attikageschoss neun grosszügige Seniorenwohnungen zur Verfügung.»
Das Pflegezentrum am neuen Standort – und Wohnungen am alten
Ursprünglich waren eine Sanierung und Erweiterung am alten Standort vorgesehen. Aufgrund von Einsprachen konnte dieses Vorhaben nicht realisiert werden. Der nun fertig gestellte Neubau mit 55 Pflegeplätzen liegt im Grünen. Zudem sei er mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar und doch fussläufig zum Dorfzentrum gelegen, teilt die Stiftung mit.
Der ökologische Holzbau ist in der Schweiz ein Novum für ein Pflegezentrum. Das «Dominikushaus» sagt, er strahle Wärme und Behaglichkeit aus und erfülle alle Anforderungen an ein modernes Pflegeheim. Dabei wurde auch der seelsorgerischen Betreuung der Bewohnenden mit einem Andachtsraum Rechnung getragen. Das Gebäude wurde zudem demenzgerecht geplant, liege doch ein nachgewiesener Bedarf in Riehen und Bettingen vor.
Die alte Liegenschaft wird per 1. September 2023 von der Genossenschaft «Wohnstadt» übernommen, welche dort 38 Wohnungen im bestehenden Kubus realisiert.
Das Neubauprojekt – eine Herausforderung
Nachdem die Stiftung die Parzellen im Geviert Immenbachstrasse–Schützengasse–Mohrhaldenstrasse übernehmen konnte, wurden 2018 fünf Architekturbüros zu einem Wettbewerb eingeladen. Als Siegerin ging die Ateliergemeinschaft «Müller & Nägelin» hervor.
Die Baubewilligung wurde im April 2020 erteilt, im Herbst erfolgte der Spatenstich. Bei den Aushubarbeiten stiess man auf archäologische Fundstücke aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Da das Bauen unter Corona-Bedingungen erschwert war, mussten Mehrkosten sowie eine Bauverzögerung von einem halben Jahr in Kauf genommen werden.
Die Investitionskosten belaufen sich insgesamt auf rund 31 Millionen Franken. Die Finanzierung ist ohne jegliche Staatsbeiträge, sondern durch Eigenmittel der Stiftung und Bankkrediten gedeckt.
Ein Pflegeheim aus Holz und ganz wenig Beton
Das Gebäude wurde – mit Ausnahme von Untergeschoss, Lift und Treppenhaus – in Holzbauweise erstellt. Das Holz kommt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Der nachwachsende Rohstoff Holz speichert 1200 Tonnen CO₂ und 3 Millionen Kilowattstunden Energie. Die verbauten 1400 Kubikmeter Holz, wachsen im Schweizer Wald in 75 Minuten nach.
Grosses Gewicht wurde bei der Realisierung zudem auf Energie-Effizienz gelegt. Eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für ein angenehmes Raumklima. Die Wärme wird durch Erdsonden erzeugt. Die auf dem Attikadach installierte Fotovoltaikanlage versorgt die Wärmepumpe – überschüssige Energie verbraucht direkt der Betrieb.
Aufteilung der Wohnbereiche
Im ersten und zweiten Obergeschoss sind je zwei Wohngruppen mit insgesamt 51 Zimmern angeordnet. Das Herzstück jeder Gruppe bildet der «Dorfplatz», er ist sowohl Wohn- und Ess- als auch Aufenthaltsbereich. Der Wohnraum ist auf drei Seiten ausgerichtet. Dadurch befinden sich die Bewohnenden mitten in der Gartenanlage und somit im Grünen.
Im Erdgeschoss befindet sich der öffentliche Teil mit Eingangsbereich, Bistro und Gartenzugang, ebenso ein Mehrzweckraum. Gleich gegenüber wurde der neue Andachtsraum realisiert. Im östlichen Seitenflügel befinden sich Büros und Personal-Aufenthaltsräume.
Der Gartensitzplatz lädt zum Aufenthalt ein und ist gleichzeitig die Bistroterrasse. Ein einfacher Rundweg mit Sitzmöglichkeiten unter Bäumen macht die nahe Umgebung für die Bewohnenden nutzbar.