Schonfrist für Rehe auf Basler Friedhof Hörnli erneut verlängert
Die Schonfrist für die vom Abschuss bedrohten Rehe auf dem Basler Friedhof Hörnli wird um einen weiteren Monat verlängert.
Die Behörden haben der Fondation Franz Weber zugestanden, im laufenden Rekursverfahren Einsicht in diverse Akten zu nehmen.
Die Akteneinsicht sei erforderlich, um eine Beschwerde gegen die Abschussbewilligung vorzubereiten, teilte die Fondation Franz Weber am Donnerstag mit. Laut der Naturschutzorganisation sind die Rehe auf dem Friedhof Hörnli nun mindestens bis zum 19. August sicher. Emanuel Trueb, Chef der Basler Stadtgärtnerei, bestätigte auf Anfrage eine entsprechende Fristverlängerung.
Grünes Licht vom Kanton Basel-Stadt hat die Fondation Franz Weber auch für den von ihr beantragten runden Tisch erhalten. Dessen Ziel ist für den Friedhof Hörnli ein Wildtiermanagement, das Schäden minimiert und ohne Tötungen auskommt, wie es in der Mitteilung heisst.
Sowohl die Fondation wie auch der Chef der Stadtgärtnerei gaben sich am Donnerstag zuversichtlich für eine gute Lösung. Weitere Angaben über den Inhalt der Gespräche wurden nicht gemacht. Es sei Stillschweigen vereinbart worden.
Seit Jahrzehnten leben auf dem grössten Friedhof der Schweiz Rehe. Weil deren Bestand in den letzten Jahren von 15 auf rund 25 Tiere angewachsen ist, will ihn die für das Hörnli zuständige Basler Stadtgärtnerei dezimieren. Dafür braucht es eine Abschussbewilligung des Justiz- und Sicherheitsdepartements, welche am 12. Mai erteilt worden war, die aber wegen eines Rekurses nicht vollzogen werden kann.
Seit die Abschusspläne bekannt sind, gehen die Emotionen weit über den Stadtkanton hinaus hoch. Tierschützer meldeten sich empört zu Wort, eine Petition wurde lanciert, und auch die Fondation Franz Weber und Helvetia Nostra schaltete sich ein, um die Rehe zu retten.