Die Ausgangslage im Kanton Basel-Stadt bei den Nationalratswahlen am Sonntag ist ungemütlich: Mit der neuen Legislatur verliert der Stadtkanton einen Sitz.
Wahlzettel
Wahlzettel. (Symbolbild) - keystone

Ungemütliche Ausgangslage für die Nationalratswahlen vom Sonntag im Kanton Basel-Stadt: Mit der neuen Legislatur verliert der Stadtkanton einen Sitz in der grossen Kammer und so kämpfen fünf Bisherige um die verbliebenen vier Sitze. Starke Konkurrenz erhalten sie zudem vom ehemaligen Basler FDP-Regierungsrat Baschi Dürr.

Als Bisherige kämpfen im Kanton Basel-Stadt Mustafa Atici und Sarah Wyss (beide SP), Sibel Arslan vom Bündnis der Linkspartei Basta mit den Grünen, die LDP-Vertreterin Patricia von Falkenstein und Katja Christ (GLP) um ihre Wiederwahl.

Mindestens eine der Volksvertreterinnen und -vertreter wird wegen des Sitzverlustes des Kantons Basel-Stadt aufgrund des verlangsamten Bevölkerungswachstums am 22. Oktober über die Klinge springen müssen.

Wahlchancen auch für Baschi Dürr

Gewisse Wahlchancen werden auch dem neu antretenden ehemaligen FDP-Regierungsrat Baschi Dürr zugesprochen. Und der Mitte-Kandidat Balz Herter hofft, von der zusätzlichen Aufmerksamkeit durch seine eigentlich chancenlose Ständeratskandidatur profitieren zu können.

Baschi Dürr
Baschi Dürr, Nationalratskandidat der FDP Basel-Stadt. - zVg

Die Sitze von Arslan und von Falkenstein gelten als am wenigsten gefährdet. Die SP muss auf der anderen Seite damit rechnen, einen ihrer beiden Sitze zu verlieren.

Ein grosses Fragezeichen steht auch hinter der Wiederwahl der GLP-Kandidatin. Katja Christ hatte ihre Wahl vor vier Jahren nur mit Hilfe von umstrittenen Unterlistenverbindungen geschafft, die nun explizit als verboten gelten.

Die Basler GLP setzt als Partnerin im bürgerlichen Bündnis mit der LDP, der FDP, der Mitte und der EVP aber nach wie vor auf eine hohe Anzahl an Listenverbindungen.

Sieben GLP-Listen sind es insgesamt, weit mehr als die anderen Parteien aufweisen. Ursprünglich wollte die Partei gar mit neun Listen in den Wahlkampf ziehen, was aber bei den bürgerlichen Bündnispartnerinnen auf viel Unmut stiess.

Im Alleingang tritt die SVP zu den Wahlen an

Anders als in vielen Kantonen verweigern die anderen bürgerlichen Parteien die Zusammenarbeit mit ihr. 2019 hatte die SVP nach deutlichen Stimmverlusten ihren Sitz im Nationalrat verloren. Die Partei ihrerseits verzichtet auf ein Bündnis mit der Vereinigung «Mass-voll», die in Basel-Stadt mit einer Liste antritt.

Insgesamt treten 122 Baslerinnen und Basler zu den Nationalratswahlen an. Auf 32 Wahllisten sind 66 Männer und 56 Frauen aufgeführt.

Eva Herzog (SP).
Eva Herzog (SP). - keystone

Als Quasi-Leerlauf gelten in Basel-Stadt die Ständeratswahlen. Die bürgerliche Allianz hat mit dem kantonalen Mitte-Präsidenten und Grossrat Balz Herter zwar einen prominenten Kandidaten aufgestellt.

Gegen die bis weit ins bürgerliche Lager hinein geschätzte Bisherige Eva Herzog (SP) steht er aber wie auch der SVP-Kandidat Pascal Messerli und ein Rechtsaussen-Querulant auf verlorenem Posten.

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