Suchtmittelkonsum von Jugendlichen nimmt ab

Basel-Stadt
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15- bis 16-jährige Jugendliche in Basel-Stadt konsumieren deutlich weniger Zigaretten, Cannabis und Alkohol. Das zeigt der heute veröffentlichte Jugendgesundheitsbericht zum Suchtmittelkonsum.

Symbolbild
Symbolbild - Gemeinde Sempach

Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Basel-Stadt hat im Rahmen der schulärztlichen Untersuchungen wiederholt anonyme Befragungen zum Suchtmittelkonsum bei den Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse durchgeführt. In den Schuljahren 2005/06 und 2009/10 wurden Informationen zum Konsum von Zigaretten, Cannabis und Alkohol erfragt, im Schuljahr 2016/17 zusätzlich zu weiteren psychoaktiven Substanzen wie Drogen, anderen Tabakprodukten und Medikamenten. Diese Befragungen ermöglichen somit die Analyse des Suchtmittelkonsums über eine längere Zeitspanne.

Das erfreuliche Resultat: Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen einen klaren Rückgang des Suchtmittelkonsums bei Zigaretten, Cannabis und Alkohol. So haben im Schuljahr 2016/17 88 Prozent der Schüler noch nie geraucht im Vergleich zu 74 Prozent in den Schuljahren 2009/10 und 2005/06. Der Anteil der regelmässigen Raucher sank im Schuljahr 2016/17 mit 3 Prozent auf weniger als ein Viertel der Vorwerte. Der Anteil von Basler Jugendlichen, die schon Cannabis konsumiert hatten, ist mit aktuell 15 Prozent ebenso rückläufig (zuvor 26 Prozent im Schuljahr 2009/10 bzw. 21 Prozent im Schuljahr 2005/06). Ähnliche Entwicklungen zeigen sich beim Alkoholkonsum: Aktuell haben 39 Prozent der Schüler schon Alkohol probiert, im Vergleich zu 60 Prozent im Schuljahr 2009/10 und 57 Prozent im Schuljahr 2005/06. Parallel dazu geben mit 12 Prozent deutlich weniger Jugendliche an, schon einmal richtig betrunken gewesen zu sein (29 Prozent im Schuljahr 2009/10 bzw. 26 Prozent im Schuljahr 2005/06).

Erstmalig haben die Schulärztinnen im Schuljahr 2016/17 den Konsum von E-Zigaretten erfragt. 31 Prozent der Basler Jugendlichen gaben dabei an, schon E-Zigaretten probiert zu haben. Der Konsum von E-Zigaretten innerhalb der letzten 30 Tage war jedoch sehr gering. Unter den sonstigen Suchtmitteln ist das Rauchen von Wasserpfeife am meisten verbreitet, was 24 Prozent der Jugendlichen schon einmal ausprobiert haben. Alle anderen erfragten Substanzen (Schnupftabak, Snus, Ecstasy, Heroin, Kokain, Beruhigungsmittel, andere Medikamente) werden nur selten ausprobiert oder konsumiert.

Im Geschlechtervergleich zeigen die männlichen Schüler bei vielen Suchtmitteln (Alkohol, Cannabis, E-Zigaretten) einen signifikant höheren Konsum als die weiblichen Schülerinnen. Bei den Analysen unter Einbezug des Schultyps fällt auf, dass Gymnasiasten mehr Alkohol konsumieren und schon öfters Cannabis ausprobiert haben als Schüler der damaligen Weiterbildungsschulen (WBS). Letztere dagegen rauchen häufiger Zigaretten, E-Zigaretten und Wasserpfeife. Im Vergleich mit schweizweit erhobenen Daten zeigen die Schülerinnen und Schüler in Basel-Stadt einen geringeren Suchtmittelkonsum.

Die erfreuliche Entwicklung des Suchtmittelkonsums der Basler Jugendlichen wurde begleitet durch grosse Anstrengungen der Medizinischen Dienste in der Suchtmittelprävention. Auch wenn der direkte Zusammenhang nur schwer zu quantifizieren ist und weitere Einflussfaktoren relevant sind (Rauchverbote in Bars und öffentlichen Einrichtungen), ermutigen die aktuellen niedrigen Prävalenzen insbesondere auch betreffend Tabak- und Alkoholkonsum, die Präventionsbemühungen aufrechtzuerhalten. Der aktuelle Gesundheitsbericht liefert wertvolle Anhaltspunkte für noch stärker zielgruppenspezifische Präventionsangebote.

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