Zoo Basel: Vorwürfe nach Tod von Elefantenbullen
Im Zoo Basel ist der Elefantenbulle Tusker verstorben. Neben Beileidsbekundungen finden sich jedoch auch kritische Stimmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Zoo Basel ist der Elefantenbulle Tusker verstorben.
- Nun werden Kritiker laut.
Über 600 Personen reagierten mit Bestürzung und Trauer auf den Facebook-Beitrag des Zolli. Publikumsliebling Tusker war bereits länger an Tuberkulose erkrankt und musste nun eingeschläfert werden.
Grosse Beliebtheit erfuhr er durch ein Video, welches viral ging. Darin balancierte er einen Baumstamm sorgfältig auf einem Betonblock.
Wie der Zoo-Kurator Fabian Schmidt auf der Medienkonferenz mitteilte, war der Elefantenbulle einer der besten Zuchtbullen Europas. Er kam im April 2021 im Zolli Basel an. Tusker sollte bei den drei Elefantenkühen für den dringend gewünschten Nachwuchs sorgen.
Unter den vielen Beileidsbekundungen sind allerdings auch kritische Stimmen zu finden. Die Tier- und Heimatschutz-Stiftung Fondation Franz Weber wiederholte in einer Medienmitteilung die Forderung, Elefanten in ihrem üblichen Lebensraum zu belassen.
Sie stellen ausserdem die Frage, wie sich Tusker mit Tuberkulose infiziert habe. Hinzu kommt die Unklarheit, wieso die anderen Elefanten nicht sofort vom Bullen getrennt worden seien.
Versagen der Zooleitung
Die Stiftung spricht von einem Versagen der Zooleitung. Sie haben die Zukunft der trächtigen Heri und ihres ungeborenen Kalbes gefährdet. Vera Weber, Präsidentin der Stiftung, wird noch deutlicher: «Dieser Tod ist allein auf die Bedingungen der Gefangenschaft, den Kontakt mit Menschen und weitere Faktoren der Zoohaltung zurückzuführen.»
Zoodirektor Olivier Pagan äusserte sich bei «SRF» zu den Vorwürfen. Er sagte, dass Tuberkulose bei Elefanten in freier Wildbahn genauso ein Thema sei wie in den Zoos. «Gerade in Afrika, an vielen Orten, kann die Tuberkulose vom Vieh auf das Wildtier und umgekehrt gehen, inklusive Mensch. Zu behaupten, das sei ein Zoo-Problem, ist schlicht falsch.»