Ab 2024 sind ums AKW Mühleberg keine Jodtabletten mehr nötig
Das AKW Mühleberg wurde stillgelegt, dennoch verteilen die Gemeinden rundherum Jodtabletten. Doch das hat bald ein Ende: Ab 2024 ist es nicht mehr nötig.
Das Wichtigste in Kürze
- Bewohner rund um das AKW Mühleberg herum müssen keine Jodtabletten mehr zu Hause haben.
- Es ist ab 2024 nicht mehr nötig, für den Ernstfall ausgerüstet zu sein.
- Das Atomkraftwerk in Bern wurde 2019 ausgeschaltet.
Rundum das stillgelegte AKW Mühleberg sollte sie jeder haben: Jodtabletten für den Ernstfall. Doch das ist ab 2024 nicht mehr nötig. Die Gemeinden müssen die Tabletten nicht mehr an die Bürger abgeben.
Meist lagen sie irgendwo zuhinterst in der Nachttischschublade oder im Badezimmerschrank und jeder hoffte, sie nie benutzen zu müssen. Das Atomkraftwerk Mühleberg wurde Ende 2019 stillgelegt. Damit muss die Bevölkerung im Umkreis von 50 Kilometern künftig auch keine Jodtabletten mehr zu Hause vorrätig haben.
Der Bundesrat hat am Mittwoch, 13. April 2022, eine entsprechende Teilrevision der Jodtabletten-Verordnung in die Vernehmlassung geschickt, wie er in einer Mitteilung schreibt. Sie dauert bis 25. August.
Jodtabletten dienen der Schilddrüsen-Prophylaxe
Jodtabletten sind bei einem schweren Unfall in einem Schweizer oder auch grenznahen Kernkraftwerk zur Schilddrüsen-Prophylaxe vorgesehen. In der Schweiz sind Jodtabletten für die gesamte Bevölkerung verfügbar.
Es wird zwischen zwei Verteilgebieten unterschieden. Ausserhalb eines 50 Kilometer-Radius um ein Schweizer Kernkraftwerk sind die Jodtabletten bei den Kantonen gelagert. Sie werden bei Bedarf an die Bevölkerung abgegeben. Innerhalb eines 50 Kilometer-Radius werden die Jodtabletten an die Haushalte und Betriebe, insbesondere Kindergärten und Schulen, verteilt.
Die Jodtabletten haben eine Haltbarkeit von 10 Jahren; die letzte Verteilung fand 2014 statt.