Alimentarium von Nestlé erforscht Ernährungsprobleme

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Bern,

Froschschenkel, Kaviar und Austern – das Alimentarium in Vevey VD erforscht den Ekel vor speziellen Gerichten. Unterstützt wird die Institution von Nestlé.

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Das Alimentarium in Vevey VD befasst sich mit dem Essens-Ekel der Gesellschaft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Alimentarium erforscht den Essensekel der Gesellschaft.
  • Ausstellungsbesucher können Gerichte kosten, die Befragte besonders ablehnen.
  • Unterstützt wird die Institution von Nestlé.

Froschschenkel, Schnecken, Austern, Insekten oder Rosenkohl: Für die einen eine Delikatesse, andere ekeln sich davor. Die Gründe dafür sind mannigfaltig: biologisch, ethisch, religiös oder ökologisch. Das Alimentarium bedient sich wissenschaftlicher und soziologischer Studien, um Antworten zu finden, woher Nahrungsekel kommt, nach dem Motto: «Sag mir, was du nicht isst, und ich sage dir, wer du bist.»

Alimentarium befragt Internetnutzer zu ihren Vorlieben

Internetnutzer weltweit haben die Grundlage dazu beigesteuert, was als eklig empfunden wird. Seit letzten Dezember können Internetnutzer auf thefoodwelovetohate.org ihre Abneigungen mitteilen. Daraus entstanden ist eine Weltkarte des Essensekels, die nun in der Ausstellung präsentiert wird.

Zudem lädt das Alimentarium zu Tisch: Ausstellungsbesucher können kosten, was Internetnutzer besonders ablehnen. An einer «Verkostungsbar der anderen Art» variiert das Angebot je nach Jahreszeit; immer gleich ist jedoch, dass ekelerregende Lebensmittel gegessen werden sollen, mit dem Ziel, den Ekel am Unbekannten zu überwinden.

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Kaviar ist ein Gericht, dass bei vielen Menschen Ekel auslöst. Im Alimentarium soll dieser Ekel überwunden werden. - Keystone

Das Thema Ekel vor Lebensmitteln wird unter verschiedenen Aspekten beleuchtet, wie Moral, Ästhetik oder Nachhaltigkeit. Moralisch sind beispielsweise Nahrungstabus, die religiös oder durch Aberglauben motiviert sind. Um Ästhetik geht es, wenn das Auge mit isst; heute unvorstellbar sind etwa Berge von Aspik, die noch in den 1960er-Jahren in Mode waren.

Ekel hänt mit kultureller Identität zusammen

Und mit Nachhaltigkeit hat das durchaus politische Ziel der Ausstellung zu tun: Ekel, so mag es dem Ausstellungsbesucher dämmern, hat mit kultureller Identität zu tun. Das Alimentarium, eine Institution, die von Nestlé unterstützt wird, will dazu beitragen, diesen Ekel verständlich zu machen. Damit soll er schlussendlich überwunden werden.

«Nur dann können wir anstehende Ernährungsprobleme in Angriff nehmen», heisst es zu Ausstellung. Gemeint ist, dass Nahrungsverschwendung reduziert und, beispielsweise mit Insekten auf dem Teller, die Ernährung nachhaltiger werden soll.

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