Berner Kletter-WM mit Defizit von 1,5 Millionen

Melisa Zec
Melisa Zec

Bern,

Der sportliche Erfolg der Kletter-WM in Bern wird von einem finanziellen Desaster begleitet – und nun kündigt einer der Verantwortlichen. Was steckt dahinter?

Kletter-WM Bern
Die Kletter-Weltmeisterschaft 2023 in Bern. (Archivbild) - Gemeinde Bern

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kletter-Weltmeisterschaft in Bern hat einen finanziellen Flop erlebt.
  • Die Organisatoren stehen vor einem Defizit von rund 1,5 Millionen Franken.
  • Der damalige Chef der WM-Organisation hat inzwischen seinen Job gekündigt.

Trotz sportlichem Erfolg und euphorischen Reaktionen hat die Kletter-Weltmeisterschaft in Bern finanziell enttäuscht. Die Organisatoren stehen nun vor einem Defizit von rund 1,5 Millionen Franken.

Der damalige Chef der WM-Organisation Daniel Marbacher sagt zu der «Berner Zeitung» (BZ): «Das Defizit ist leider grösser als angenommen und wurde von uns so nicht erwartet.» Er enthüllt auch, dass für die Organisation der WM 1,2 Millionen Franken vom Schweizerischen Alpen-Club (SAC) als Vorauszahlungen geflossen sind.

Einige Personen seien sowohl beim SAC als auch bei dem Verein involviert, der die WM organisiert hat. Darunter auch Marbacher selbst, welcher gleichzeitig Geschäftsführer des SAC ist.

Schwierige Sponsorensuche und unverkaufte Tickets

Auch Andreas Schweizer vom SAC-Zentralvorstand war Präsident der WM-Organisation. Er gibt gegenüber der «BZ» zu: «Im Nachhinein waren diese Doppelfunktionen nicht gut.» Der Verein ist nun zahlungsunfähig und wie er dem SAC die Schulden zurückzahlen soll, werde aktuell diskutiert.

Haben Sie die Kletter-WM in Bern besucht?

Trotz eines Budgets von über 3 Millionen Franken für die Kletter-WM hatten die Organisatoren Schwierigkeiten mit Sponsoringeinnahmen. Auch wurden während des zehntägigen Events nicht alle Tickets verkauft. Auf die Frage, wo das finanzielle Loch genau entstanden ist, bekommt die «BZ» keine konkrete Antwort.

Für Schweizer sei «das Defizit leider schlimmer als der Worst Case». Es sei ein «böses Erwachen» auf finanzieller Ebene nach dem sportlichen Erfolg.

Marbacher kündigt Job beim SAC

Daniel Marbacher soll inzwischen seinen Job beim SAC gekündigt haben. Er betont jedoch zu der «BZ», dass dies nichts mit dem Defizit bei der WM zu tun hat. «Ich werde mich dem stellen und mithelfen, das Problem zu lösen», versichert er.

Trotz des finanziellen Fehlschlags bei der Kletter-WM bleibt die Frage offen, ob Bern ab 2025 neuer Weltcup-Standort im Sportklettern wird. Ein Dämpfer für die Boulder-Euphorie in Bern ist es allemal.

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