Erste Pflichtspielniederlage für die Frauen des FC Breitenrain
Gegen das Frauenteam Oberland Ost musste der FC Breitenrain seine erste Pflichtspielniederlage einstecken. Man unterlag in Interlaken mit 3:0 (1:0).
Das Wichtigste in Kürze
- In Interlaken beim Frauenteam Oberland Ost unterlag der FC Breitenrain mit 3:0 (1:0).
- Trotz hohem Endergebnis traten die Stadtbernerinnen über weite Strecken ebenbürtig auf.
- Am Ende fehlten jedoch Effizienz und Präzision im Abschluss vor dem Tor.
Es war ein wichtiges Spiel, das der FC Breitenrain gegen das Frauenteam Oberland Ost zu bestreiten hatte. Oberland Ost war auf diese Saison hin aus der 2. Liga abgestiegen und dürfte deshalb Hauptfavorit im Kampf um den Aufstieg sein.
Nicht nur bei Breitenrain standen mehrere ehemalige NLA-Spielerinnen auf dem Platz, mit Iris Winterberger und Noemi Hodel war dies auch beim Gegner der Fall. Aufgrund der Tatsache, dass man letzte Saison im Cup mehrere Zweitligisten ausgeschaltet hatte, durfte man der Partie aus Sicht Breitenrains trotzdem zuversichtlich entgegenschauen. Klar war aber auch: Da beide Teams nächste Saison in der 2. Liga spielen möchten, war das Spiel für beide Seiten äusserst wichtig.
Dass dem so war, merkte man auf Seiten Breitenrains über weite Strecken zu wenig. Man war nicht bereit. Ausgerechnet in diesem wichtigen Spiel fehlten die Entschlossenheit vor dem Tor und im Zweikampf, die Präzision und die spielerischen Ideen. Das Frauenteam Oberland Ost hingegen war von Anfang an präsent, bereits in der ersten Spielminute schossen die Oberländerinnen das erste Mal aufs gegnerische Tor.
Früher Rückstand
Nach sechs Minuten lagen die Gastgeberinnen dann auch schon vorne, nachdem Noemi Hodel nach einem Eckball völlig frei zum Abschluss gekommen war und diesen verwertet hatte. Co-Trainer Andy Egli meinte nach Spielschluss: «Wir spielten gegen einen aggressiven, guten Gegner. Wir selbst zeigten leider eine Partie, in der wir unter unserer sonst üblichen Qualität blieben und beispielsweise viel zu viele Fehlpässe im Spiel hatten.»
Weiterhin fügte er an: «Der Platz war extrem klein, wodurch wir die Tiefe nicht fanden, nicht hinter die gegnerische Abwehr kamen. Normalerweise sind wir mit Angriffen über die Flügel und anschliessenden Reingaben zur Mitte erfolgreich. Auf diesem Platz und gegen diesen Gegner funktionierte das heute leider nicht.»
Auch Breitenrain-Frauen kamen zu Chancen
Es war nicht so, dass Breitenrain augenfällig schwächer gewesen wäre. Gefährliche Torchancen hatten die Stadtbernerinnen sogar mehr. So stand beispielsweise Sarmila Selvaratnam nach einer halben Stunde und einem perfekten Steilpass von Sara Motta allein vor dem Tor, traf aber nur den Pfosten.
Zehn Minuten später stand Selvaratnam, nachdem sie die gegnerische Torhüterin bereits ausgedribbelt hatte, gar allein vor dem leeren Tor – und schoss daneben. Auch Julia Müller kam unmittelbar nach Wiederanpfiff nach einer Flanke von Ilaria Castignetti allein vor dem Tor zum Abschluss, Lara Grunder hielt diesen aber.
Während bei Breitenrain oft ein Quäntchen Glück fehlte und irgendwie der Wurm drin war, lief es für das Frauenteam Oberland Ost in entscheidenden Momenten optimal. In der 60. Minute erhöhte Zoé Häsler nach einem Abwehrfehler Breitenrains und mit der zweiten gefährlichen Torchance überhaupt für das Team Oberland Ost gleich auf 2:0. Und nur sechs Minuten später entschied Noemi Hodel das Spiel mit einem Weitschuss zum 3:0 vorzeitig.
Es war ein Spiel zweier starken Drittligisten auf Augenhöhe, bei dem Interlaken dank mehr Siegeswillen und grosser Effizienz unter dem Strich als verdienter Sieger hervorgeht. Breitenrain dürfte wohl seinen vergebenen Grosschancen nachtrauern. Fürs Rückspiel, das im Kampf um den Aufstieg sehr entscheidend sein dürfte, müssen sich Sonja Lundsgaard-Hansen und Andy Egli etwas einfallen lassen, um das Team Oberland Ost zu Hause zu knacken.
Andy Egli: Niederlage kam vielleicht zum richtigen Zeitpunkt
Andy Egli sagte dazu: «Vielleicht kam die Niederlage, wenn wir schon verlieren mussten, gleich am Anfang der Saison zum richtigen Zeitpunkt. Diese Niederlage schärft die Sinne, lässt uns als Team hoffentlich noch näher zusammenrücken und ruft uns ins Bewusstsein, dass wir trotz unserer zahlreichen Siege weiter Fortschritte machen müssen.»
Bis zum Rückspiel bleibt Breitenrain genügend Zeit, sich bezüglich Chancenauswertung weiter zu verbessern. Wenn dies gelingt und die Breitsch-Frauen im Frühling gegen die Oberländerinnen so entschlossen auftreten, wie es sich für ein Spitzenspiel gehört, darf trotz der ersten Niederlage auch weiterhin vom Aufstieg geträumt werden.