Die Stadt Bern testet zusammen mit der Mütter- und Väterberatung des Kantons Bern zwei neue Angebote. Das erste: Eltern erhalten neu im Berner Generationenhaus Gratis-Rechtsauskünfte zu Fragen rund um Schwangerschaften.
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In Bern gibt es diverse neue Angebote für frischgebackene Eltern. - Keystone

Zweimal pro Monat informiert eine Juristin künftig zu Fragen wie Kündigungsschutz vor, während und nach dem Mutterschaftsurlaub. Auch Fragen zum Stillen am Arbeitsplatz, zu Mutter- und Vaterschaftsurlaub oder Kinderbetreuung im Krankheitsfall beantwortet sie.

Wer sich interessiert, muss sich voranmelden, wie die Präsidialdirektion der Stadt Bern und die Mütter- und Väterberatung Kanton Bern am Mittwoch mitteilten. Ab dem (morgigen) Donnerstag sind die Beratungen buchbar.

Beim zweiten Angebot handelt es sich um Workshops, in denen sich Einzelpersonen und Paare, die Eltern werden oder seit kurzem sind, mit der Rollenfindung auseinandersetzen können. Auch um die Aufteilung von Erwerbs-, Familien und Hausarbeit geht es.

Workshop für Balance

Die Eltern sollen mit Hilfe dieser Workshops die Balance zwischen Erwerbs- und Familienarbeit besser reflektieren und gestärkt ins Abenteuer Familie starten können. Die Workshops starten im Mai.

Die Stadt Bern sowie Mütter- und Väterberatung wollen mit den neuen Angeboten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern. Sie schreiben, die Rechte von Schwangeren und der Schutz von stillenden Müttern am Arbeitsplatz sei geregelt. Das Gleichstellungsgesetz verbiete Benachteiligungen aufgrund von Schwangerschaft und der familiären Situation.

Konflikte rund um die Familie

Dennoch erlebten werdende oder frischgebackene Eltern die Realität oft anders. Viele Väter wollten ihr Arbeitspensum reduzieren, doch nur wenige täten es. Paare teilten ihre Rollen sehr rasch anders auf als ursprünglich beabsichtigt.

Sowohl in der Mütter- und Väterberatung als auch bei der städtischen Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann tauchten häufig Fragen und Konflikte rund um Familie und Beruf auf.

Laut aktuellen Zahlen des Bundesamts für Statistik befürchteten 70 Prozent der Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes Nachteile für ihre berufliche Laufbahn. Ein Blick in die Datenbank der Gerichts- und Schlichtungsentscheide zum Gleichstellungsgesetz zeige, dass in einem Viertel aller Fälle Schwangerschaft, Mutter- oder Vaterschaft der Diskriminierungsgrund seien.

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