Das Kappeli-Projekt in Buchs erfüllt die Anforderungen
Am 28. November 2021 stimmen die Bürger in Buchs an der Urne über die Erweiterung der Schulanlage Kappeli ab.
Am 28. November 2021 stimmt die Bürgerschaft in Buchs an der Urne über die Erweiterung der Schulanlage Kappeli ab. Während der Schulraumbedarf bei den allermeisten Voten unbestritten scheint, werden verschiedene Details in Leserbriefen kontrovers dargestellt.
Um Klarheit zu schaffen, nimmt die Schule Buchs Stellung zu einzelnen Themen. Für 25,5 Millionen Franken soll das Schulareal Kappeli in Buchs erweitert werden. In den beiden geplanten Neubauten entstehen insgesamt 16 neue Klassenzimmer, vier Kindergärten und eine Schulische Tagesstätte mit 48 Plätzen.
Weil auch die abzubrechenden Räume neu gebaut werden müssen, handelt es sich beim Projekt Kappeli um das mit Abstand grösste Erweiterungsbauvorhaben der Schule Buchs der vergangenen Jahre. Während ein Teil der Bevölkerung die Höhe des Investitionskredites hinterfragt, fordern andere zusätzliche Investitionen in Turnhallen oder eine Tiefgarage.
Kein Bedarf für eine neue Sporthalle
Die Realisierung einer Tiefgarage wurde in einer frühen Projektphase geprüft. Auf Grund von fehlendem Interesse möglicher Mieter und den entstehenden Zusatzkosten wurde diese Idee vom Stadtrat verworfen.
Zudem liegt das geplante Parkhaus Rondelle in Gehdistanz zur Schulanlage Kappeli. Bezüglich einer neuen Sporthalle besteht von Seiten Schule kein Bedarf.
«In Buchs bestehen genügend Hallenkapazitäten für den Schulsport. Wir haben beim Projekt bewusst Wünschenswertes von Notwendigem getrennt, um der Bürgerschaft ein kostenoptimiertes Projektvorschlag vorlegen zu können», versichert Schulpräsidentin Katrin Frick.
Der Kapazitätsengpass besteht bei den Vereinen
Der Kapazitätsengpass besteht diesbezüglich nicht bei den Schulen, sondern vor allem bei Vereinen. Durch den Neubau zweier Turnhallen bei der International School Rheintal dürfte diesbezüglich die Situation zeitnah entschärft werden, kann doch eine der beiden Turnhallen künftig von der Stadt genutzt werden.
Die Realisierung einer zusätzlichen Turnhalle bei der Schulanlage Kappeli drängt sich daher nicht auf.
Neubau wird hindernisfrei
Wie es für alle neuen öffentlichen Bauten Standard ist, wird bei der Planung und Umsetzung des Projekts darauf geachtet, dass die Räumlichkeiten hindernisfrei erreichbar sind. Im Projekt sind sämtliche geltende Vorschriften eingehalten.
Diese werden im Baubewilligungsverfahren zusätzlich durch Procap Sarganserland-Werdenberg geprüft. Auch was die Ökologie betrifft, erfüllt der Bau die Zielsetzungen der Stadt Buchs.
Die Erweiterung der Anlage ist nach den Vorgaben der 2000-WattGesellschaft konzipiert. Bei der Erstellung des Projekts wird die gesamtenergetische Betrachtung nach SIA-Energiepfad umgesetzt.
Damit leistet die Stadt Buchs einen Beitrag zu einer nachhaltigen Klima- und Umweltpolitik. Zusätzlich zum Effizienzpfad verlangt die Stadt ein ökologisches und gesundes Bauen nach «eco-bau».
Volksgartenstrasse bleibt für Veloverkehr offen
Verschiedene Stimmen brachten die Sorge zum Ausdruck, dass die Volksgartenstrasse komplett gesperrt wird. Dem ist nicht so. Die Volksgartenstrasse bleibt auch in Zukunft mit dem Velo und zu Fuss passierbar.
Für Unmut in einem Teil der Bevölkerung sorgt zudem die Vergabe der Planungsaufträge an ein auswärtiges Architekturteam. Auf Grund der Grösse des Projekts musste ein Wettbewerb öffentlich ausgeschrieben und auf den Publikationsplattformen angekündigt werden.
Eine lokale Einschränkung des Bewerberfeldes war aus gesetzlichen Gründen nicht zulässig. Selbstverständlich ist es der Schule Buchs und dem Stadtrat ein grosses Anliegen, Aufträge möglichst in der eigenen Gemeinde oder in der Region zu vergeben.
Kosten liegen im erwarteten Rahmen
Ein weiterer Diskussionspunkt sind die budgetierten Kosten. Verschiedentlich wurde erwähnt, dass diese gegenüber der Wettbewerbsausschreibung massiv gestiegen seien. Die Schule Buchs hält fest, dass bei der Wettbewerbsausschreibung eine Kostenobergrenze von 18,5 Millionen Franken angegeben wurde.
Dabei handelt es sich um reine Baukosten. In diesen sind die Planungs- und Nebenkosten, die Projektreserven, die Teuerung und die Zuweisung der beiden zusätzlich ins Projekt integrierten Liegenschaften an das Verwaltungsvermögen nicht enthalten. Unter Berücksichtigung dieser zusätzlichen Kostenstellen liegt das vorgelegte Projekt mit 25,5 Millionen Franken im erwarteten Kostenrahmen.
Infrastruktur in Buchs stärken
Stadtrat und Schule Buchs sind überzeugt, dass die Erweiterung der Schulanlage Kappeli durchdacht ist und die Anforderungen erfüllen wird. Das Signal der Bevölkerung, bei den Ausgabenpositionen genau hinzuschauen und Kosten nach Möglichkeit zu reduzieren, wurde erkannt und ist im Sinn der Schule Buchs.
Um dem nötigen Schulraumbedarf zeitnah gerecht zu werden und die Infrastruktur der Stadt Buchs zu stärken, empfehlen die Schule Buchs und der Stadtrat der Bürgerschaft am 28. November 2021 die Annahme der Vorlage.