Niederhasli ZH: Mieterpaar verliert nach 15 Jahren Zuhause
Ein Ehepaar in Niederhasli ist von der Obdachlosigkeit bedroht. Bis zum 1. Oktober müssen sie ausziehen. Die Folge sind Panikattacken und Schlafstörungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mieterpaar in Niederhasli muss sein langjähriges Zuhause bis zum 1. Oktober verlassen.
- Der Grund dafür ist, dass der Vermieter Veränderungen auf dem Grundstück plant.
- Die beiden haben auch nach einem Jahr Suche noch keine neue Wohnung gefunden.
Claudia Singer und Werner Steiger stehen vor einer existenziellen Krise, da sie ihr Zuhause in Niederhasli verlassen müssen. Ihr Vermieter plant Veränderungen auf dem Grundstück und setzte ihnen eine Frist bis zum 1. Oktober, um auszuziehen.
«Man kann sich gar nicht vorstellen, wie das ist, alles zu verlieren», sagt Claudia Singer zum «Zürcher Unterländer». Sie leide nun unter Panikattacken und Schlafstörungen.
Ein Jahr erfolglose Wohnungssuche
Das Paar, dessen monatliches Bruttoeinkommen knapp 4000 Franken beträgt, hat seit einem Jahr erfolglos nach einer neuen Wohnung gesucht.
Trotz zahlreicher Bewerbungen blieben die meisten unbeantwortet. Und wenn sie eine Antwort erhielten, wurde ihnen oft aufgrund von Schulden aus einer früheren Ehe eine Absage erteilt.
Die finanzielle Belastung ist hoch. Werner Steiger ist seit drei Jahren in Rente. Claudia Singer verdient als Hundesitterin und Raumpflegerin neben ihrer Witwenrente nur begrenzt dazu. Sie befürchten den Verlust ihrer Haustiere und haben bereits einige Tiere abgegeben.
Hoffnung auf Unterstützung der Gemeinde
Sollte auch eine weitere Aufschiebung durch den Vermieter nicht möglich sein, bleibt nur noch der Gang zur Gemeinde. Die Abteilung Soziales der Gemeinde Niederhasli würde Einwohnern, die keine Wohnung finden können, auf verschiedene Weise helfen.
Häufig meldeten sich betroffene Menschen erst sehr spät bei der Gemeinde. Abteilungsleiterin Claudia Ryter sagt: «Grundsätzlich gilt aber, dass man sich nicht zu früh und nicht zu spät mit uns in Verbindung setzen kann.» Und weiter: «Es soll unabhängig der Ursache niemand obdachlos sein.»