Cham weiht ein neues Biotop beim Schulhaus Hagendorn ein
Zur Förderung der biologischen Vielfalt und mehr Artenreichtum hat die Gemeinde Cham beim Schulhaus Hagendorn ein neues Feuchtbiotop in Betrieb genommen.

Wie die Gemeinde Cham mitteilt, zählt sie mit dem neusten Biotop in Hagendorn insgesamt bereits 16 Feuchtbiotope im gesamten Gemeindegebiet. Diese reichen vom Chamer Zentrum bis nach Hattwil und sind in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Verein LLC – Landschaft Lebensraum Cham und dem Kanton Zug entstanden.
Auch das Hagendorner Biotop – bestehend aus insgesamt drei kleinen Amphibiengewässern – durfte auf diese Expertise und Unterstützung zählen. Wie Drin Alaj, Vorsteher von Verkehr und Sicherheit, berichtet, ist nur der umweltbewussten Initiative, grosser Unterstützung und dem gemeinschaftlichen Vorgehen der involvierten Projektbegleitenden zu verdanken, dass man im September 2022 das Biotop beim Schulhaus Hagendorn eröffnen und einweihen darf.
Die Gemeinde freit sich sehr, dass damit ein neues, kleines Stückchen Naturparadies entstanden ist, welches die anderen umgesetzten Projekte zu Gunsten der Biodiversität ergänzt.
Eine Oase für Amphibien, Reptilien, Insekten und Co.
Die Kosten für das Projekt beliefen sich auf rund 44'000 Franken, wovon der Lorzenstromfonds, der Verein LLC – Landschaft Lebensraum Cham sowie der Kanton Zug einen namhaften Betrag übernommen haben. Aufgrund der nahen Lage zur Lorze, des angrenzenden Waldbereichs sowie der Feldgehölze und Hochstaudenflure ist die Parzelle beim Schulhaus Hagendorn ein idealer Standort für ein Feuchtbiotop.
Für den ökologischen Ausgleich und zur guten Eingliederung ins Landschaftsbild wurden bei der Gestaltung der Biotope zahlreiche weitere Massnahmen umgesetzt: So wurde beispielsweise der Waldrand beziehungsweise die Uferbestockung mit Wildgehölzen und Krautsäumen ergänzt.
Diverse Kleinstrukturen wie Wurzelstöcke, Ast- und Lesesteinhaufen bilden zudem neue Lebensbereiche für Flora und Fauna. Wie Markus Schuler, Bereichsleiter Gartenbau der Gemeinde weiter erklärt, zählen die drei naturnahen Kleingewässer zu den artenreichsten Lebensräumen in der Region und bieten daher verschiedenen Tieren und Pflanzen eine attraktive Lebensgrundlage.
So profitieren beispielsweise Froschlurche und Molche sowie Grasfrösche vom Feuchtbiotop, aber auch Libellen, Schmetterlinge, Wasserinsekten, Vögel und Fledermäuse können das Gewässer als Lebensraum und/oder Nahrungsquelle nutzen. Das Werkhof-Team hat bereits Wasserfrösche gesehen. Passanten entdecken dort aber auch Libellen und verschiedene Schmetterlingsarten wie beispielsweise den Bläuling, der bei uns bereits zu den gefährdeten Arten zählt.
Schulkinder haben bei der Gestaltung tatkräftig unterstützt
Nicht nur für Naturliebhaber und Vorbeispazierende birgt das neue Feuchtbiotop spannende Einblicke. Auch Schüler profitieren von der naturnahen Umgebung. Eine Kindergarten- und eine erste Klasse haben bereits bei der Umsetzung des Biotops mitgeholfen und damit das Thema Biodiversität auf spielerische, kreative und anschauliche Weise erlebt.
«Gerade in Zeiten der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung sind solche Erfahrungen auch für den Schulalltag enorm wertvoll», betont Schulpräsident Arno Grüter. «Mit dem neuen Biotop und den vielen Pflanzen und Tieren rundherum können die Schüler quasi Live-Naturkunde-Unterricht vor der Schultüre geniessen.»