Gemeinderat Cham entwickelt Liegenschaftenstrategie
Wie die Gemeinde Cham meldet, wird mit der fundierten Objektstrategie sichergestellt, dass Liegenschaften bedarfsgerecht entwickelt und optimal genutzt werden.
In den vergangenen Monaten hat der Chamer Gemeinderat intensiv eine Objektstrategie für die gemeindeeigenen Liegenschaften erarbeitet.
Die Einwohnergemeinde Cham ist im Besitz verschiedener Liegenschaften, in der sich schon heute zu einem grossen Teil Verwaltungseinheiten und publikumsorientierte Nutzungen befinden.
Die dynamische Entwicklung von Cham führt dazu, dass bei mehreren gemeindlichen Liegenschaften Handlungsbedarf besteht, sei es aufgrund von verändertem Flächenbedarf, sei es aufgrund von sich bietenden Umnutzungsmöglichkeiten.
«Fit für die Zukunft»
«Vor diesem Hintergrund sichert die Objektstrategie eine koordinierte Weiterentwicklung und Nutzungsverteilung der gemeindlichen Liegenschaften mit einem Zeithorizont bis ins Jahr 2040», erklärt Georges Helfenstein, Gemeindepräsident und Vorsteher Planung und Hochbau. «Wir machen uns somit fit für die Zukunft.»
Einerseits werden wegleitende Grundsätze festgehalten und anderseits konkrete Massnahmen aufgrund des aktuellen Kenntnisstands formuliert.
Am Montag, 10. Juni 2024, wurde die Strategie der interessierten Bevölkerung anlässlich einer öffentlichen Infoveranstaltung im Lorzensaal vorgestellt. Rund 70 Personen nahmen daran teil.
Zentrumsnahe Liegenschaften im Fokus
Vor allem die Liegenschaften im Zentrum haben ein hohes Optimierungspotenzial aufgezeigt.
Denn der geplante Neubau für die Musikschule und das Vereins- und Freizeitzentrum auf dem Papieri-Areal sowie die Erweiterung der Schulanlage Hagendorn ermöglichen es, die Nutzung verschiedener Liegenschaften im Chamer Zentrum neu zu definieren.
Zudem haben die Anforderungen aus der Schulraumplanung sowie die Entwicklung der Verwaltung erheblichen Einfluss auf die Gestaltung des Zentrums.
In Zusammenspiel mit dem Projekt «Gestaltung Autoarmes Zentrum» und der Umgestaltung der zentralen Plätze eröffnen sich Chancen, den Chamer Ortskern als lebendigen Treffpunkt für die Bevölkerung weiter zu stärken.
Gemeinwesenzentrum neu im Spritzenhaus
So werden beispielsweise das Spritzenhaus und die alte Kirchbühl-Turnhalle für neue Nutzungen frei.
Die Objektstrategie sieht vor, dass im Spritzenhaus das Gemeinwesenzentrum eröffnet werden kann, das sich aktuell an der Hünenbergerstrasse 3 befindet.
Die alte Kirchbühl-Turnhalle soll künftig als Treffpunkt und publikumsorientierter, vielfältiger Veranstaltungsraum mit einem gastronomischen Konzept dienen, der Raum beispielsweise für Marktangebote oder andere Anlässe bietet.
Erweiterung der Schulräume
Mit längerfristiger Perspektive beschreibt die Objektstrategie bis in das Jahr 2040 rund um den Rigiplatz weitere mögliche Veränderungen.
Im Gebiet der Schulanlage Kirchbühl und der alten Werkhofscheune sollen in einer übergeordneten Planung der Schulraum erweitert, Räume für die Modulare Tagesschule bereitgestellt und ein neuer Standort für die Gemeindebibliothek entwickelt werden.
Im Weiteren wird eine Raumerweiterung für gemeindliche Zwecke beim Restaurant Kreuz, in unmittelbarer Nähe zum Mandelhof ins Auge gefasst.
Das Restaurant mit angrenzendem Kreuzsaal ist im Besitz der Enikon Immobilien AG.
Publikumsorientierte Nutzung
Während das denkmalgeschützte Restaurant-Gebäude fachgerecht saniert werden soll, kann der nicht unter Denkmalschutz stehende Kreuzsaal durch einen ortsbildverträglichen Neubau ersetzt werden.
Es ist beabsichtigt, dass dieser nach Erstellung im Baurecht an die Einwohnergemeinde Cham abgetreten wird.
«Wir würden das Erdgeschoss gerne einer publikumsorientierten Nutzung zukommen lassen und dort künftig die Ludothek unterbringen.
In den Obergeschossen sollen Arbeitsplätze für Verwaltungsmitarbeitende entstehen», erklärt Georges Helfenstein.
Komplexer Prozess zur Büroraumplanung gibt wesentliche Inputs
Parallel zur Objektstrategie startet die Verwaltung mit der Büroraumplanung unter dem Projekttitel «CHAMäleon».
Damit legen Gemeinderat und Geschäftsleitung in Zusammenarbeit mit den Verwaltungsmitarbeitenden fest, wie und wo, welche Tätigkeiten im Hinblick auf neue Arbeitsformen und -möglichkeiten in Zukunft ihren Platz haben.
Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
«Dass der Projektname auf das Chamäleon fiel, hat seinen Grund», sagt Gemeindeschreiber Alain Bühlmann.
«Sinngemäss gilt es als vielseitiges und sehr anpassungsfähiges Tier, das mit beweglichen Augen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Blick hat.
Der bedachte Gang des Chamäleons zeigt auf, dass das stete, aber umsichtige Vorankommen in diesem komplexen Prozess besonders wichtig ist.»
Aufgrund der Auslegeordnung aus dem Büroraum-Prozess können die Räumlichkeiten in den Bestandsgebäuden und Neubauten konkret eingeteilt und geplant werden.