Wer in Wallisellen ZH auf den Boden spuckt, muss vielleicht schon bald 200 Franken abdrücken. Die Gemeinde will das Bussgeld erhöhen.
200 Franken
Der Sicherheitsvorstehende im Walliseller Stadtrat, Thomas Eckereder (SVP), findet: Wer demonstrativ auf den Boden spucke, dem solle es weh tun im Portemonnaie. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Wallisellen ZH könnte das Spucken auf der Strasse bald neu 200 Franken kosten.
  • Die Gemeinde hat das Spuckverbot als erste Schweizer Gemeinde im Jahr 2006 eingeführt.
  • Teurer soll das Bussgeld auch in Opfikon, Dietlikon, Kloten und Bassersdorf werden.
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In Wallisellen ZH könnte das Spucken auf der Strasse bald teurer werden: Wer erwischt wird, muss vielleicht bald mit einer Geldstrafe von 200 Franken rechnen. Dies stellt eine deutliche Erhöhung gegenüber den bisherigen 30 Franken dar.

Bis 2010 wurden jährlich etwa zehn Strafen wegen Spuckens vergeben, danach wurde dies nicht mehr separat erfasst.

«Es soll weh tun im Portemonnaie»

Thomas Eckereder (SVP), Sicherheitsvorsteher im Walliseller Stadtrat, hält den Betrag für angemessen. «Wer demonstrativ auf den Boden spuckt, dem soll es weh tun im Portemonnaie», sagt er gegenüber der «NZZ». Nur in solchen Fällen würden Strafen vergeben.

Diese drastische Erhöhung hat Wallisellen wieder ins Rampenlicht gerückt. Bereits 2006 sorgte die Gemeinde für Aufsehen, als sie als erste in der Schweiz ein Spuckverbot einführte. Damals wurde sie mit Singapur verglichen – einem Stadtstaat bekannt für sein strenges Rechtssystem und hohe Strafen fürs Spucken.

Die Behörden betiteln das Spuckverbot als «Hygienefaktor». Sie argumentieren, dass die Corona-Krise gezeigt habe, wie wichtig solche Fragen seien. Allerdings wurde ein nationaler Vorschlag für ein Spuckverbot 2020 vom Bundesrat abgelehnt. Laut der Landesregierung gäbe es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass das Verbot einen Einfluss auf die Epidemie hätte.

Wer auf den Boden spuckt, soll in Wallisellen ZH bezahlen. Finden Sie eine solche Busse angemessen?

Nicht alle sehen das Vorhaben als negativ: Viele andere Ortschaften in Zürich und der ganzen Schweiz haben das Spuckverbot ebenfalls eingeführt. Teurer soll das Bussgeld auch in Wallisellens Nachbargemeinden werden, sprich in Opfikon, Dietlikon, Kloten und Bassersdorf.

Wallisellen stimmt am 4. Dezember definitiv über die Erhöhung des Bussgeldes ab. Eckereder rechnet nur mit wenig Gegenstimmen. Die Höhe des Bussgeldes kann jede Gemeinde einzeln bestimmen.

Jedoch gibt es in Kloten, der grössten der fünf Gemeinden, wenig Begeisterung für das Spuckverbot. Stadtpräsident René Huber (SVP) sagt, man habe die Regelung «aus Solidarität» mit den anderen Gemeinden übernommen. Die endgültige Höhe der Strafe steht noch nicht fest, aber sie wird «sicher deutlich weniger» als 200 Franken betragen.

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