Judo- und Jiu-Jitsu-Club Dübendorf sucht Nachwuchs
In den 1970er-Jahren war der Verein aus Dübendorf an Wettkämpfen sehr erfolgreich. Heute liegt der Fokus mehr auf dem Training.
60 Jahre alt wird der Judo- und Jiu-Jitsu-Club Dübendorf in diesem Jahr. Gross gefeiert wird aber nicht, wie Vize-Präsidentin Simone Witzig verrät.
Allenfalls würde es intern eine kleine Feier geben. «Wir haben gerade andere Prioritäten.»
Vereinssterben auch in Dübendorf
Damit ist vor allem das Vereinssterben gemeint, das auch vor dem Dübendorfer Kampfsport-Club nicht Halt macht. Derzeit zählt der Verein rund 50 Mitglieder. «Es ist äusserst schwierig, Nachwuchs zu finden, der dann auch bleiben will.»
Die meisten Neulinge würden den Verein nach durchschnittlich zwei Jahren wieder verlassen.
«Das ist mitunter auch schade, weil es eine Sportart ist, die man nicht von heute auf morgen lernen kann. Es braucht Zeit, bis man die Bewegungen korrekt ausführen kann.»
Zudem wolle man sich nebst den Trainings immer weniger freiwillig engagieren.
Judo bereits ab sieben Jahren
Früher sah das in Dübendorf etwas anders aus. «In den 1970er-Jahren waren wir auch an Wettkämpfen sehr erfolgreich.»
In der letzten Zeit gilt der Fokus aber mehr den Trainings oder internen Wettkämpfen.
Das Judo-Training kann bereits ab sieben Jahren besucht werden. Beim Jiu Jitsu beginnt man erst mit 14 Jahren. «Das könnte sonst ins Auge gehen», so Simone Witzig weiter.
Mit Respekt begegnen
Die beiden Sportarten würden sich sehr ähneln. Das Jiu Jitsu sei aber noch etwas älter, woraus andere Sportarten wie eben das Judo oder auch Karate entstanden sind.
Ursprünglich wurde es von Samurai-Kämpfern angewendet, die sich so gegen bewaffnete und aber auch unbewaffnete Gegner zur Wehr setzen konnten.
«Das tolle am Jiu Jitsu ist, dass es auch strassentauglich ist. Es hat sehr viel mit Selbstverteidigung zu tun und das funktioniert auch ohne Kimono.»
Zudem ist Simone Witzig, die seit rund 20 Jahren Jiu Jitsu trainiert, davon überzeugt, dass das Ausüben einer japanischen Kampfsportart das Selbstvertrauen stärken kann. «Es geht immer darum, seinem Gegenüber mit Respekt zu begegnen.»
Auch wenn es den kleinen Sportlerinnen und Sportlern tendenziell leichter fällt, die Bewegungsabläufe einzustudieren, können Interessierte jederzeit ins Judo und Jiu Jitsu einsteigen. «Es kommt nicht darauf an, ob man 14 oder 40 ist. Unsere Türen stehen jedem offen.»
Trainer gesucht
Der Verein war zudem mit einer weiteren Hürde konfrontiert. «Wir waren auf der Suche nach einem neuen Kinder-Judotrainer», sagt Simone Witzig. Dies liess sich nun vereinsintern regeln. «Darüber sind wir sehr froh.»
Insbesondere, da in letzter Zeit wieder einige Anfragen von Interessierten eingegangen sind. «Diejenigen, die wirklich Freude daran haben, bleiben auch.»