SVP zu Jahresrechnung: «Das einzig Positive ist das Vorzeichen»
Am 3. Juli 2023 bespricht der Dübendorfer Gemeinderat die Jahresrechnung 2022. Lukas Schanz (SVP) ist trotz Ertragsüberschuss unzufrieden mit dem Ergebnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 3. Juli 2023 bespricht der Gemeinderat von Dübendorf die Jahresrechnung 2022.
- Es konnte ein Überschuss von 27,8 Millionen Franken erzielt werden.
- Die SVP fordert deshalb einen tieferen Steuerfuss, sowie genauere Budgetschätzungen.
Am 3. Juli 2023 wird im Gemeinderat von Dübendorf die Jahresrechnung 2022 abgenommen.
Im letzten Jahr konnte ein Ertragsüberschuss von 27,8 Millionen Franken erzielt werden. Dies entspricht einem um 21,8 Millionen Franken besserem Ergebnis als budgetiert.
Nau.ch Lokal spricht im Rahmen einer Interview-Reihe mit mehreren Gemeinderats-Mitgliedern über das Geschäft. Den Start macht Lukas Schanz (SVP). Auch mit Reto Heeb (Die Mitte) haben wir ein Interview geführt.
Nau.ch: Die Stadt Dübendorf schliesst das Jahr 2022 mit einem Überschuss von 27,8 Millionen Franken und somit um 21,8 Millionen Franken besser als budgetiert ab. Wie zufrieden sind Sie mit der Jahresrechnung?
Lukas Schanz: Das Positive an diesem Ergebnis ist einzig das Vorzeichen.
Es ist erschreckend, wie hoch die Budgetabweichungen bereits seit mehreren Jahren in Dübendorf sind: Seit dem Jahr 2012 liegt der Stadtrat mit seinem Budget nun bereits über 100 Millionen Franken neben den Resultaten der Jahresrechnung, seit dem Jahr 2017 haben wir Überschüsse von rund 65 Millionen Franken erzielt.
Dübendorf nimmt seit Jahren zu viel Geld ein, sprich sie nehmen von den Bürgern und den Unternehmen mehr Steuern, als nötig wäre.
Nau.ch: Ist die Zeit jetzt reif, mit diesem deutlichen Überschuss mehr Investitionen für Dübendorf zu tätigen?
Lukas Schanz: Hier ist wichtig, zwischen notwendigen und unnötigen Investitionen zu unterscheiden. Notwendige Investitionen sollen möglichst rasch realisiert werden.
Das Verschleppen der Investitionen in den letzten Jahren zahlen wir jetzt mit der Teuerung sehr teuer. Solch hohe Überschüsse wecken leider immer Begehrlichkeiten, dass der Staat Investitionen tätigt, die von der Bevölkerung nicht benötigt werden.
Da müssen wir daran denken, die Investitionen, vor allem die unnötigen, sind die Abschreibungen von morgen, diese müssen unsere Kinder tragen, denn die Abschreibungen belasten die Jahresrechnungen über mehrere Jahrzehnte.
Nau.ch: Sehen Sie sonstigen konkreten Handlungsbedarf bei der Finanzstrategie der Stadt Dübendorf?
Lukas Schanz: Der Steuerfuss ist in Dübendorf noch immer zu hoch und muss reduziert werden. Auch mit tieferen Steuereinnahmen wird Dübendorf noch Überschüsse erzielen und die notwendigen Investitionen tätigen können.
Ausserdem brauchen wir eine gewisse Budgetgenauigkeit, damit politische Diskussionen geführt werden können. Mit solchen «Schätzungen» des Stadtrates kann nicht gearbeitet werden.
Zur Person
Lukas Schanz ist 34 Jahre alt und Mitglied des Gemeinderates Dübendorf für die SVP, sowie Mitglied der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission.
Er ist diplomierter Steuerexperte und wohnhaft in Dübendorf. Er mag Golfen, Skifahren, Langlaufen und gutes Essen.