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Eglisau: Zwei mögliche Richtungen beim Projekt Kleeblatt

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Rafzerfeld,

Wie die Gemeinde Eglisau meldet, hat die Beratungsfirma Vitalba drei Varianten für das Projekt Kleeblatt nochmals geprüft und empfiehlt zwei mögliche Lösungen.

Das Gemeindehaus in Eglisau.
Das Gemeindehaus in Eglisau. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Nach der Gemeindeversammlung vom 14. März 2024 lagen drei Varianten für das Projekt Kleeblatt auf dem Tisch und die Grundsatzfrage, ob die Pflegewohngruppe Kleeblatt in öffentlicher Hand bleiben oder ob ein privater Drittanbieter den Mietvertrag übernehmen und die Pflegewohngruppe betreiben soll.

Das Beratungsunternehmen Vitalba hat die drei Varianten «Übertragung des Mietvertrags», «Selbst realisieren»und «Zusammenarbeit mit einem Drittanbieter» in der Zwischenzeit eingehend geprüft, berechnet und verglichen.

Dabei hat es auch strategische Überlegungen für die Gesamtversorgung in Eglisau miteinfliessen lassen.

Vitalba empfiehlt zwei Optionen

In ihrer Analyse hat die Vitalba bei allen drei Varianten ein Szenario mit dem Verbleiben der Wohngruppe des Alterszentrums Weierbach (AZW) in der Riiburg und ein Szenario mit einem Umzug der Wohngruppe des AZW von der Riiburg ins Kleeblatt geprüft.

Die Analyse der Varianten erfolgte anhand der Betriebswirtschaftlichkeit, der Erfolgswahrscheinlichkeit, der Robustheit, der Organisation, der Mitarbeitenden (Akzeptanz), der Risikoeinschätzung, der rechtliche Machbarkeit, des Marktpotenzials und der Umsetzbarkeit (Zeit).

Aufgrund ihrer Analyse empfiehlt die Vitalba zwei Optionen.

Übertragung des Mietvertrags bleibt eine Option

Die Variante «Übertragung des Mietvertrags», wie sie der Gemeinderat der Gemeindeversammlung am 14. März 2024 beantragt hat, bleibt auch nach dieser Analyse ein gangbarer Weg.

Diese Variante wäre schnell umsetzbar und würde das AZW betriebswirtschaftlich und organisatorisch in Kürze entlasten.

Damit wäre die Erfolgswahrscheinlichkeit des AZW gewährleistet. Auch rechtlich wäre diese Lösung gut umsetzbar.

Selbst realisieren wäre möglich, aber nur mit Support

Als zweite mögliche Lösung schlägt die Vitalba die Variante «Selbst realisieren» vor. Diese Variante ist allerdings nur mit Support möglich.

Das AZW ist intensiv mit seiner Sanierung und Reorganisation beschäftigt und hat in den vergangenen Monaten bereits erste Verbesserungen erreicht.

Auch besteht inzwischen mehr Klarheit über die Ursachen für die Defizite des AZW in den vergangenen Jahren, die nicht der aktuellen Heimleitung zuzuschreiben sind.

Die Betriebswirtschaftliche Situation des AZW ist deutlich besser als im Januar 2024

Sie lagen unter anderem an einer Unterbelegung während der Corona-Pandemie, einer überdurchschnittlichen Personalfluktuation, Fehlkalkulationen bei der Personalrekrutierung sowie einem verhältnismässig zu hohen Anteil Bewohnender mit einer sehr tiefen Pflegebedürftigkeit (BESA-Stufe).

Die Vitalba beurteilt die betriebswirtschaftliche Situation des AZW daher deutlich besser als noch im Januar 2024.

Trotzdem wird das AZW das Projekt Kleeblatt in nächster Zeit nicht selbst stemmen können und vorerst auf Unterstützung von einem Drittanbieter angewiesen sein.

Unterstützung von einem Drittanbieter im operativen Bereich

Aus strategischen Überlegungen rät die Vitalba, dass das AZW die Betriebsführung von Anfang an übernimmt und selbst gestaltet und prägt.

Das AZW würde sich aber im operativen Bereich Unterstützung von einem Drittanbieter holen.

Diese Lösung bleibt für das AZW eine grosse Herausforderung, aus Sicht der Experten von Vitalba jedoch machbar.

Voraussetzungen sind eine klare betriebswirtschaftliche Führung und dass das Personal das Projekt durchtragen kann.

Variante «Zusammenarbeit mit Drittanbieter» machbar, aber zu kompliziert

Eine Zusammenarbeit mit einem Drittanbieter, wie es die Spitex am Rhein vorgeschlagen hat, ist aus Sicht der Vitalba grundsätzlich machbar, wird aber nicht explizit empfohlen.

Diese Variante schlägt vor, dass ein Drittanbieter die Betriebsführung der Pflegewohngruppe Kleeblatt für die ersten zwei bis vier Jahre übernimmt und danach an das AZW übergibt.

Die Vitalba empfiehlt diese Variante nicht nur aus strategischen Gründen nicht.

Diese Variante wäre in der Realisierung sehr aufwändig und würde für das AZW einen grossen administrativen und planerischen Aufwand bedeuten, von der gemeinsamen Ausarbeitung des Betriebskonzepts über die Leistungsvereinbarung bis zu allen Übernahme- und Rückübergabeformalitäten.

Nächste Schritte

An der öffentlichen Informationsveranstaltung vom 10. Juli 2024 werden die Resultate der Varianten-Analyse und die Empfehlungen der Beratungsfirma Vitalba der Bevölkerung vorgestellt.

Ziel der Informationsveranstaltung ist, dass die Empfehlungen der Vitalba nachvollziehbar sind, Verständnisfragen beantwortet und Anregungen entgegengenommen werden können.

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