Wie die Gemeinde Rüdlingen schreibt, soll zum Umweltschutz die Erhaltung alter Obstsorten gefördert werden. Insbesondere Insektensterben soll vorgebeugt werden.
Landschaft bei Rüdlingen.
Landschaft bei Rüdlingen. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Noch vor 30 Jahren wurden im gesamten Mittelland Tausende von alten, knorrigen Hochstamm-Obstbäumen gefällt.

Sie versperrten den Weg für die neuartigen grossen Landmaschinen, sie brachten zu wenig Ertrag, waren aufwendig beim Baumschnitt und überhaupt: Wer braucht denn kleine, schorfige Mostäpfel, wenn die neuen Niederstammsorten so viel besser sind?

Auch rund um Rüdlingen wurden die Felder leergeräumt, an den «Bungert» erinnert nur noch eine Strassenbezeichnung. Heute sieht man diese Entwicklung anders.

Eine ganze Nahrungskette geriet ins Wanken

Die intensive Landwirtschaft und fortschreitende Zersiedelung haben zu einem massiven Insektensterben geführt.

Eine ganze Nahrungskette geriet ins Wanken: Weniger Vögel, die auf Insekten als Nahrung angewiesen sind, weniger Kleinsäuger und Reptilien. Naturschützer warnen schon lange.

Von den Landwirten wird ein Spagat erwartet: Hoher Ernteertrag und naturnahe Landschaftsgestaltung sind nicht einfach zusammenzubringen.

Finanzielle Anreize als Anstoss

Heute wird mit finanziellen Anreizen den Bauern ein Umdenken leichter gemacht.

Wer Anfang November 2022 in der Gemeinde Rüdlingen unterwegs war, dem fielen bestimmt die vielen frisch gepflanzten Bäumchen auf: beim Spitzrüti-Rank, in der Chratzeren und auch in der Woog.

Geschützt werden die noch zarten Bäumchen von Stammschützen, die in Stammheim aus Käferholz angefertigt werden.

Hinter dem Projekt stehen eine Reihe von Grundbesitzern, die zusammengespannt haben, um ein Projekt voranzubringen: Die alten Obstsorten sollen nicht verschwinden.

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