Schritte zur gemeinsamen ARA

Gemeinde Uzwil
Gemeinde Uzwil

Flawil,

Die ARA in Niederuzwil hat Lösungsvarianten für den Transport der Abwässer aus Wil, Jonschwil und Zuzwil in die neue Anlage evaluiert.

ARA
Grössere ARAs sind in der Regel wirtschaftlicher zu betreiben als kleinere. Und: Eine gemeinsame Reinigung der Abwässer von Jonschwil, Uzwil, Wil und Zuzwil in einer regionalen, modernen ARA im Raum Niederuzwil ist die ökologisch beste Lösung wenn es darum geht, möglichst viel gereinigtes Abwasser auch von Mikroverunreinigungen zu befreien, bevor es in die Thur gelangt. - Gemeinde Uzwil

Bei den Arbeiten am Vorprojekt der von Jonschwil, Uzwil, Wil und Zuzwil gemeinsam geplanten regionalen ARA in Niederuzwil sind erste Richtungsentscheide gefallen. Die Firma Hunziker Betatech AG hat Varianten erarbeitet, wie die Abwässer von den heutigen ARA Wil, Jonschwil und Zuzwil nach Niederuzwil geführt werden können.

Dazu hat sie das Gebiet zwischen Wil und Niederuzwil in fünf Abschnitte unterteilt. Fachexperten sowie Vertreter der Gemeinden und des Kantons St. Gallen haben die Lösungsvarianten pro Abschnitt diskutiert und bewertet.

Anschliessend hat die von der Planungsgemeinschaft eingesetzte Lenkungsgruppe die aus ihrer Sicht beste Zuleitungsroute ausgewählt.

Neun Kilometer Leitungen

Von der ARA Freudenau bei Wil sollen die Abwässer via Kantonsbrücke über die Thur zur ARA Jonschwil geführt werden. Dort werden sie auf die Höhe von Niederstetten gepumpt, um anschliessend unter Ausnutzung des Gefälles in einer sogenannten Freispiegelleitung bis nach Niederuzwil fliessen zu können.

Das dafür vorgesehene Trassee verläuft entlang der Niederstetten-, Salen- und Stettenstrasse nach Henau, das via Stettenstrasse durchquert wird. Nach Henau vereinigt sich die Leitung mit der Zuleitung aus der ARA Zuzwil, deren Abwasser mit Pumpenergie entlang der beim Gillhof geplanten Fussgängerbrücke über die Thur geleitet wird.

Ab Henau wird das Abwasser via Sportplatz und entlang der Autobahn bis zum Gelände der heutigen ARA Niederuzwil geleitet.

Maximaler Schutz

Die ausgewählte Zuleitungsvariante überzeugt aus mehreren Gründen. Erstens umfährt sie sämtliche Gewässerschutzzonen mit deutlichem Abstand und trägt damit dem Schutz des Grundwassers grösstmöglich Rechnung.

Zweitens orientiert sich die Leitungsführung wo immer möglich an bestehenden Strassen- und Brückeninfrastrukturen. Durch diese Bündelung der Infrastrukturen minimiert sie den Verbrauch von Kulturland und die Beeinträchtigung von Privatgrundstücken.

Drittens wird bei dieser Zuleitungsroute bewusst auf kostenintensive, mit Risiken behaftete Bauverfahren verzichtet: Die Leitungen können zum grossen Teil im offenen Grabenverfahren verlegt werden. Topographische Hindernisse werden mittels Pumpenergie überwunden, statt sie in tiefliegenden, begehbaren Stollen zu unterqueren.

Grundlagen für Abstimmungen

Auch bei der Planung der ARA sind erste technische Entscheide gefallen. Die beauftragte Ingenieurgemeinschaft Kuster + Hager Ingenieurbüro AG / Holinger AG hat verschiedene Verfahren für die biologische Reinigungsstufe evaluiert.

Gemäss ihrer Empfehlung soll ein sogenannter «Sequencing Batch Reactor» (SBR) realisiert werden. Dieses innovative und etablierte Verfahren überzeugt durch tiefe Kosten und einen niedrigen Platz- und Energieverbrauch.

In weiteren Arbeitspaketen stehen die künftige Trägerschaft der gemeinsamen ARA, die Verteilung der Kosten auf die beteiligten Gemeinden sowie organisatorische und betriebliche Fragen im Zentrum. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die Volksabstimmungen über den Beitritt zur Trägerschaft der gemeinsamen ARA, die voraussichtlich Ende 2021 stattfinden werden.

Heissen die Stimmbürgerinnen und -bürger der Gemeinden das Vorhaben gut, könnten die Bauarbeiten – je nach Verlauf der Planungs- und Bewilligungsschritte – ca. Mitte 2023 beginnen und die gemeinsame ARA ihren Betrieb ca. 2028 aufnehmen.

«ARA Thurau» als Name

Die Planungsgemeinschaft hat weiter beschlossen, dass das bisher unter dem Arbeitstitel «ARA Region Wil-Uzwil» vorangetriebene Projekt neu den Namen «ARA Thurau» tragen soll. Er unterstreicht die Bedeutung des Generationenprojekts für die Wasserqualität der Thur und die zahlreichen wichtigen Trinkwasserfassungen in ihrem Einflussbereich.

Die ARA Thurau wird den Eintrag von Mikroverunreinigungen in die Thur und in die angrenzenden Ökosysteme und Naherholungsgebiete in der gesamten Region zwischen Wil und Uzwil substanziell reduzieren.

Jederzeit informiert

Mit Blick auf die Volksabstimmungen wird die Information der Öffentlichkeit über das Projekt intensiviert. Auf der Projektwebseite www.ara-thurau.ch sind Hintergründe, News und Wissenswertes zur ARA Thurau aufgeschaltet.

Die Bürgerforen dieser Woche boten Gelegenheit zur persönlichen Information und zum Austausch mit Fachexperten und Vertretern der Lenkungsgruppe.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Scherben
12 Interaktionen
Scheibe eingeschlagen
a
200 Interaktionen
«Absichtlich»

MEHR AUS WIL

Oberbüren
Oberbüren
Degersheim