Kinder in Stein am Rhein pflanzen ihren Wald der Zukunft
Wie die Gemeinde Stein am Rhein mitteilt, wurde mit der Hilfe vieler Kinder aus Stein am Rhein ein Grundstein für den artenreichen Mischwald der Zukunft gelegt.
Die warmen und vor allem trockenen Sommer der Jahre 2018 und 2019 sind eine Weile her. Die Spuren, welche diese Zeit in den Wäldern hinterliess, werden noch viele Jahre das Bild prägen.
Vielerorts sind die einst dichten Bestände der Fichten verschwunden. Geschwächt durch den Wassermangel hatte diese Baumart dem Borkenkäfer nichts entgegenzusetzen.
Befallene Bäume wurden schnellstmöglich gefällt und die Stämme aus dem Wald transportiert, um eine weitere Vermehrung der Käfer einzudämmen.
So konnten einige Restbestände dieser Baumart, welche wegen ihres vielseitig einsetzbaren Holzes sehr beliebt ist, erhalten werden.
Eine natürliche Ansamung der Bäume erfüllte sich nicht
Dennoch blieben etliche kahle Flächen im Wald zurück. Vielerorts wurden umgehend wieder junge Bäume angepflanzt.
An einigen Stellen verzichtete man auf eine Pflanzung und hoffte auf die natürliche Ansamung der Bäume.
Diese Hoffnung erfüllte sich gebietsweise nicht ganz. Begünstigt durch den grossen Lichteinfall bildeten sich dicke Brombeerteppiche, welche die natürliche Verjüngung stark einschränkten.
Der Forstbetrieb entschloss sich zu einem Neustart mittels Pflanzung
So auch in einem Waldstück zwischen Ärgete und Rehhag, im Gebiet Hohenklingen. Abgesehen von vereinzelten Bäumchen von grobem Wuchs war nicht viel zu finden.
So entschloss sich der Forstbetrieb Stein am Rhein heuer für einen waldbaulichen Neustart mittels Pflanzung.
Vorab fällte man einzelne vorwüchsige Buchen, um genügend Platz für die Jungbäume zu schaffen.
Anschliessend wurden die üppigen Brombeeren mit Freischneidegeräten zurückgeschnitten, um die darauffolgenden Pflanzarbeiten für die Kinder zu erleichtern.
Grosse Unterstützung durch die Kinder
Für einige der Kinder war der Aufenthalt im Wald nichts Neues.
Der Steiner Waldkindergarten gehört zu den treuesten Helfern des Forstbetriebs und hat schon bei der Aufforstung anderer Flächen mitgeholfen.
Dazu kam dieses Mal grosse Unterstützung aus dem Schulhaus Schanz. Die Klasse 5/6A bekam für die Weihnachtszeit einen Christbaum geschenkt, welcher im Klassenzimmer seinen Platz fand.
Im Gegenzug boten die Schüler dem Forstbetrieb ihre Mithilfe bei Arbeiten im Wald an.
Kinder pflanzten die Bäume selbstständig
Zu den für Kinder besonders geeigneten Forstarbeiten gehört das Pflanzen junger Bäumchen.
Diese Tätigkeit ist äusserst sinnstiftend, was dem Tatendrang der jungen Helfer deutlich anzumerken war.
Nach einer kurzen Instruktion wurden die Bäumchen selbstständig in die vorgängig ausgehobenen Pflanzlöcher gesetzt. Wie gewohnt wurden diverse Baumarten verwendet.
Artenreiche Mischung für einen widerstandsfähige Wald
Waldföhren, Eichen, Nussbäume, Vogelkirschen und Baumhaseln werden nun die kleinen Bestände der natürlich verjüngten Bergahorne und Vogelbeeren ergänzen.
Die artenreiche Mischung soll den Wald in Zukunft widerstandsfähiger gegenüber schädlichen Einflüssen machen.
Bis es aber so weit ist, gilt es die jungen Bäume vor dem Appetit des Rehwilds zu schützen.
Durch das fortdauernde Abbeissen der jungen Triebe, dem sogenannten Verbiss, wird das gesunde Aufwachsen der Jungbäume verhindert.
Es wurden insgesamt 200 junge Bäume gepflanzt
Die Kinder liessen es sich natürlich nicht nehmen, ihre frisch gepflanzten Schützlinge vor diesem Schicksal zu bewahren.
Emsig wurden Baumschutzhüllen zusammengefaltet, über die Bäumchen gestellt und mit einem Holzpfahl befestigt.
Die Kinder haben die Grundlage für ihren Wald der Zukunft gelegt, welcher nun zufrieden betrachtet werden durfte.
Trotz lästiger Gnitzen, diesen kleinen fliegenden Plagegeistern, wurde unbeirrt und fleissig gearbeitet. Innerhalb eines Tages wurden 200 junge Bäume gepflanzt und vor Wildschaden geschützt.