Unfallzahlen auf Thurgauer Gewässern halbiert

Die Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau zieht Bilanz über das vergangene Jahr. Trotz mehr Betrieb auf den Gewässern ging die Zahl der Unfälle zurück.

Seepolizei
Während die Seepolizei und die SLRG Arbon zu weniger Einsätzen im Sturmwarndienst ausrücken mussten, gab es gegenüber 2019 etwa gleich viele Seenotfälle. - Kantonspolizei Thurgau

Die Gesamtzahl der registrierten Unfälle auf dem Thurgauer Teil des Bodensees und Hochrheins sowie den restlichen Thurgauer Gewässern halbierte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 16. Und das, obwohl deutlich mehr Personen die heimischen Gewässer genutzt haben als in anderen Jahren.

Im Jahr 2020 kamen im Thurgauer Zuständigkeitsbereich zwei Personen ums Leben, vier wurden verletzt. Die beiden tödlichen Badeunfälle ereigneten sich Mitte August. Ein 87-jähriger Mann verstarb in Mannenbach, nachdem er während des Schwimmens gesundheitliche Probleme bekommen hatte. Und wenige Tage später verstarb eine 77-jährige Schwimmerin im Rhein bei Schlatt.

Während die Seepolizei und die SLRG Arbon zu weniger Einsätzen im Sturmwarndienst ausrücken mussten, gab es gegenüber 2019 etwa gleich viele Seenotfälle (109) und mehr gerettete Personen (189), die das Ufer nicht mehr aus eigener Kraft erreicht hätten. Auch die 97 geborgenen Boote bedeuten einen Anstieg gegenüber den Vorjahren. Auf der Hochrheinstrecke kam es im vergangenen Jahr immer wieder zu brenzligen Situationen.

Rückgang gab es bei den Vermögensdelikten

Einige Bootsführer und andere Rheinbenutzer unterschätzen die Kraft des Wassers und die Gefahren der Hindernisse. Im Thurgauer Abschnitt blieb man zwar von Grossereignissen verschont, die Seepolizei unterstützte die ausserkantonalen Kollegen aber einige Male bei Such- und Bergungsaktionen nach teils schweren Unfällen. Die Starkwind- und Sturmwarnungen, ausgelöst durch Meteo Schweiz in Kloten und den Deutschen Wetterdienst in Stuttgart, lagen mit 297 deutlich tiefer als in den Vorjahren.

Einen sehr erfreulichen Rückgang gab es bei den Vermögensdelikten. Im vergangenen Jahr wurden keine Schiffsmotoren als gestohlen gemeldet. Die vermehrte Polizeipräsenz in Hafengeländen und auf Trockenplätzen sowie die verstärkten Grenzkontrollen resp. Grenzschliessungen wegen der Corona-Pandemie sind sicher für diesen Trend mitverantwortlich.

Die Taucher der Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau wurden 2020 zu 16 Einsätzen aufgeboten. Sie bargen verschiedene Gegenstände, beseitigten Hindernisse für die Schifffahrt und führten technische Kontrollen durch. Die Seeölwehrstützpunkte Romanshorn, Kreuzlingen und Steckborn rückten zu insgesamt drei Einsätzen aus, der Kantonalen Ölwehrstützpunkt war zweimal an der Arbeit. Der Bodenseepegel bewegte sich während des ganzen Jahres auf einem durchschnittlichen Niveau.

Gesamter See: Weniger Unfälle

Auf dem gesamten Bodensee und dem Hochrheinabschnitt bis Schaffhausen ereigneten sich im Jahr 2020 163 Unfälle. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Rückgang von 35 Ereignissen. Diese forderten 35 Verletzte (2020: 38) und 13 Tote (17). Im vergangenen Jahr mussten 472 Personen aus Seenot gerettet werden (432). Die Schadenssumme aller Unfälle beläuft sich auf rund 707'000 Euro, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme entspricht (543'000 Euro).

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