Bei Minustemperaturen schwitzen
Um sich auf den Weltcup in Adelaide in Australien vorzubereiten, hat die Schweizer Bahnradnationalmannschaft in der Hitzekammer trainiert. Schauen Sie rein!
Grenchen, im Winter. Aussentemperatur -5° Celsius.
Während draussen viele Leute fröstelten, haben wir von der Schweizer Bahnnationalmannschaft in einer kleinen Kammer im Tissot Velodrome bei 30° Celsius und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit geschwitzt.
Die kleine Kammer ist eine sogenannte Hitzekammer, bei der die Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit mithilfe von Heizkörpern eingestellt werden kann.
Ziel war, uns für den bevorstehenden Weltcup in Adelaide in Australien vorzubereiten. Da auf der Südhalbkugel aktuell Sommer mit über 30° Celsius herrscht und wir in Europa kalte Winter gewohnt sind, war die Akklimatisierung für uns enorm hilfreich.
Heizt sich der Körper auf, so braucht er mehr Energie, um den Körper zu kühlen. Diese Energie wird den Muskeln entzogen, welche für die Leistung im Rennen notwendig wäre. Durch das Hitzetraining wird der Körper mit seinen natürlichen Kühlmethoden effizienter.
Zusätzlich gilt das Hitzetraining als neues Höhentraining. Mithilfe des Hitzetrainings kann auch eine kurzzeitige Leistungssteigerung durch den Anstieg von roten Blutkörperchen im Blut erwartet werden.
Das Schwitzen hat sich gelohnt
Vor dem Wettkampf haben wir uns mindestens zweimal pro Woche der nicht immer angenehmen Schwitztortur unterzogen. Das Hitzetraining war physisch sehr fordernd und aufgrund des sehr hohen Schweissverlustes eine etwas nasse Angelegenheit.
Am meisten leid taten uns aber die Nationaltrainer, welche die nassen Pfützen danach wieder aufwischen mussten.
Trotz den Widerlichkeiten hat sich das Hitzetraining für meine Madison Partnerin, Michelle Andres und mich aber gelohnt. Wir erreichten einen sehr guten 8. Rang im Madison Rennen beim Weltcup in Adelaide. Dafür schwitzen wir doch gerne, trotz oder vielleicht gerade wegen der draussen herrschenden Minusgrade.