Fernwärmeprojekt Rüti geht in die Vorphase
Ein Vorprojekt klärt, ob Rüti und Tann wirtschaftlich mit Fernwärme ab der KEZO versorgt werden können. Rüti stellt dafür bis zu 300'000 Franken bereit.
Wie die Gemeinde Rüti ZH berichtet, sollen die Möglichkeiten, Teile von Rüti und Tann mit Fernwärme ab der KEZO zu versorgen, in einem Vorprojekt ausgelotet werden. Dafür hat der Gemeinderat Rüti einen Kredit von maximal 300'000 Franken bewilligt. Das Vorprojekt soll im Verlauf des Jahres ausgearbeitet werden.
Die Gemeinde Rüti und die Energie Zürichsee Linth AG (EZL) schliessen eine Vereinbarung zum Thema Vorprojekt für die Erstellung eines Fernwärme-Verteilnetzes Mitte. Mit der Vereinbarung und dem Kredit für das Vorprojekt werden keine Weichen gestellt.
Das heisst, es bleibt noch offen, wie das Vorgehen bezüglich der Fernwärmeversorgung ab KEZO künftig sein wird: Darüber wird nach Abschluss des Vorprojekts entschieden. Das Vorprojekt soll Ende 2025 abgeschlossen sein. Dann wird sich zeigen, ob eine wirtschaftliche Fernwärmeerschliessung in Teilen von Rüti und Tann tatsächlich möglich ist.
Arbeitsteilung geplant
Eine Machbarkeitsstudie zeigte, dass eine sinnvolle Nutzung der Abwärme aus der KEZO nach Westen bis Wetzikon und nach Süden bis nach Rapperswil-Jona möglich erscheint. Die Stadt Rapperswil-Jona hat grosses Interesse, diese Abwärme zu nutzen.
Deshalb übernimmt der Energieversorger EZL Planung und Bau der Transportleitung ab der KEZO bis nach Rapperswil-Jona. EZL plant diese Leitung und das Verteilnetz in Rapperswil-Jona bereits intensiv.
Die Gemeinde Rüti liegt entlang dieser Transportleitung: Der Gemeinderat Rüti möchte die Abwärme der KEZO über ein Fernwärmeprojekt auch in der eigenen Gemeinde nutzen, wie er in einem Beschluss vom 4. Juli 2023 grundsätzlich beschlossen hatte.
Er unterstützt den Vorschlag, dass die EZL die Transportleitung finanziert, plant und baut. Für das lokale Verteilnetz und die Wärmeübergabestation in Rüti sind die Gemeindewerke Rüti (GWR) zuständig, wie der Gemeinderat gleichzeitig beschloss.
Teile von Rüti und Tann wirtschaftlich erschliessbar
Eine Machbarkeitsstudie zeigte 2024, dass eine Erschliessung von Bubikon und «Kern»-Dürnten wegen der geringen Absatzdichte für Fernwärme schwierig werden dürfte. Die Wirtschaftlichkeit ist aus heutiger Sicht noch ungenügend. Tann und Teile von Rüti sind hingegen aus heutiger Sicht wirtschaftlich erschliessbar.
Es macht deshalb Sinn, sich für die nächste Projektierungsstufe beim Verteilnetz in einem Vorprojekt auf die Gebiete Rüti und Tann zu konzentrieren, so der Gemeinderat Rüti.
Die Kosten für das Vorprojekt belaufen sich auf 400'000 bis maximal 450'000 Franken. Sie verteilen sich nach zu zwei Drittel auf Rüti und ein Drittel auf die EZL. Dieser Schlüssel ergibt sich daraus, dass das Fernwärme-Versorgungsgebiet von Rüti deutlich grösser ist als das von Tann.