Was halten Sie vom Rock-the-Ring-Programm?
Nach zwei toten Pandemie-Jahren in der Festival-Szene ist dieses Jahr wieder das volle Brett angesagt. Rock the Ring im Betzholz-Kreisel spielt dabei vorne mit.
Man muss ein Flair für Jeans-Jacken und Lederstiefel haben, wenn man den Weg ans Rock the Ring im Hinwiler Betzholzkreisel unter die Füsse nimmt.
Und wenn’s einen nicht stört, dass man auf der Bühne kaum Frauen antrifft, ist man hier bestens aufgehoben.
Das Rock the Ring ist ein Festival für harte Rocker mit weichem Kern. Denn nebst deftigen Gitarrenriffs gibt’s auch ein paar fette Balladen.
Hier die Festivaltage unter der Lupe:
Der Donnerstag gehört den etwas jüngeren Rockern. The Hives aus Schweden sind zwar die Headliner, fallen mit ihrem Garage- und Punk-Rock allerdings ein bisschen aus dem hardrockigen Line-Up des Abends.
Die Australier Airbourne bringen frischen Hard Rock aus den 2000er auf die Bühne.
Steel Panther sind stilistisch ganz ähnlich unterwegs, machen sich mit ihren überzeichneten Glam-Rock-Outfits und spöttischen Lyrics allerdings über die Szene auch lustig.
Wahre Hardrock-Fans sollten also einen Schuss Selbstironie mitbringen.
Thunder aus Grossbritannien sind die einzigen wahren Vertreter der Blütezeit des Hardrock-Genres in den 80ern und 90ern. Sie stehen seit über 30 Jahren auf der Bühne.
Der Freitag ist so etwas wie der Mainstream-Abend. Foreigner bringen als Headliner ihre berühmte Powerballade «I want to know what love is» ans Festival.
Und Bush mit Lead-Sänger Gavin Rossdale, dem Ex von Gwen Stefani, gelten als Boygroup der Grunge-Szene – ihr Hit «Glycerine» gilt als Meilenstein des Genres.
Ugly Kid Joe und Night Ranger aus den USA füllen das Line-Up gewohnt hardrockig auf.
Und als kleines Supplement treten die Schweizer von Megawatt erstmals auf einer grossen Bühne mit Mundart-Hardrock auf. Mal was anderes.
Der Samstag ist eindeutig der härteste Tag des Festivals. Heavy Metal lautet die Devise, Superstar Alice Cooper hält als Altmeister diese Fahne hoch.
Doch auch die harten Jungs von Black Label Society werden den Kreisel unter Strom setzen. Und die Metal-Combo Accept wird die einzige Deutsche Band auf der Hauptbühne sein.
Mit Storace kehrt der gern gesehene Krokus-Sänger mit einem Solo-Programm auf die Betzholz-Bühne zurück – Krokus waren zuvor schon zweimal am Festival.
Dirty Honey fallen einzig etwas aus dem Rahmen, sie sind eher dem Classic- und Blues-Rock zugetan, werden am Nachmittag aber lediglich den Startschuss für den lauten Samstag setzen.
Der Donnerstag gehört also dem Hardrock, der Freitag dem Mainstream und der Samstag dem Heavy Metal.