Geplatzte Geschäftsbeziehung mündet in tödlicher Rauferei
Vor dem Kriminalgericht Luzern müssen sich am heutigen Montag acht Personen wegen Gewaltdelikten verantworten.
Die Personen sollen gemäss Staatsanwaltschaft in Geuensee LU an einem zwischen ehemaligen Geschäftspartnern entbrannten Kampf teilgenommen haben, bei dem eine Person erstochen wurde. Vor rund zwei Jahren kam es auf einem Parkplatz eines Gewerbebetriebs in Geuensee zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen.
Dabei soll ein 37-jähriger Hauptbeschuldigter mit einem Messer einem unbewaffneten Kontrahenten einen Stich ins Herz versetzt haben. Der 20-jährige Kosovare verstarb am Tatort. Zwei weitere, mit einem Hammer respektive einem Schlagring bewaffnete Männer, soll der Beschuldigte mit dem Messer verletzt haben.
Die Staatsanwaltschaft beantragt dem Kriminalgericht eine Verurteilung wegen vorsätzlicher Tötung, mehrfacher versuchter vorsätzlicher Tötung und Raufhandels. Sie beantragt gemäss Anklageschrift eine Freiheitsstrafe von 14,5 Jahren. Zudem soll der syrische Staatsbürger für 15 Jahre des Landes verwiesen werden.
Unter den Beschuldigten sind auch die Schwester des Hauptbeschuldigten, deren Ehemann und dessen gemeinsamer Sohn. Sie haben sich gemäss Staatsanwaltschaft des Raufhandels schuldig gemacht.
Versuchte Tötung, Körperverletzung oder Raufhandel
Bei den weiteren Angeklagten geht es um Delikte wie versuchte Tötung, Körperverletzung oder Raufhandel. Zu diesen Beschuldigten gehören auch die beiden Männer, die der Hauptbeschuldigte mit dem Messer verletzt haben soll. Es handelt sich um zwei Brüder.
Zu dem Streit gekommen war es, weil der Schwager des der Tötung beschuldigten Mannes entschieden hatte, mit einem Kollegen – einem der beiden Verletzten – in Triengen LU eine Bar zu übernehmen. Wegen eines Streits zog er sich aus dem Geschäft wieder zurück. Es kam zwar zu einer finanziellen Einigung, mit dieser war aber seine Gattin nicht einverstanden.
Um die Sache zu regeln, wurde ein Treffen bei einer Tankstelle vereinbart. Beide Seiten brachten Verstärkung mit, die eine Seite wähnte sich gemäss Anklageschrift in einer Falle und es kam zur Eskalation.
Der Prozess ist auf mehrere Tage angesetzt. Er findet aus Platzgründen nicht im Kriminalgericht in Luzern statt, sondern im Zentrum St. Martin in Hochdorf LU.