Der Milchverarbeiter Hochdorf hat angekündigt, die Milchpulver-Produktion in seiner Stammgemeinde zu beenden. Für die Milchbetriebe hat das Konsequenzen.
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Durch die Schliessungspläne von Hochdorf stehen Hunderte Milchbetriebe unter Druck. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 500 Milchbetriebe könnten von den Schliessungsplänen von Hochdorf betroffen sein.
  • Hochdorf will bis 2026 die Milchpulverproduktion deutlich herunterfahren.
  • Auch der schwache Käseexport macht den Milchbauern im Moment zu schaffen.
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Nach der Ankündigung des Milchverarbeiters Hochdorf, den Produktionsstandort Hochdorf bis 2026 zu schliessen, müssen zahlreiche Milcherzeuger um ihre Existenz bangen.

Rund 500 Milchbetriebe sind laut Schätzungen von Hochdorf-Chef Ralph Siegl von der Massnahme betroffen. Sie werden sich neue Abnehmer suchen oder ihre Produktion reduzieren müssen.

Hochdorf fährt 2026 die Milchpulver-Produktion an seinem Stamm-Standort herunter. 80 bis 100 Millionen Kilogramm Milch werden dort pro Jahr zu Milchpulver verarbeitet, schreibt die «Thurgauer Zeitung». Ab 2027 wird diese Menge Milch nicht mehr benötigt.

Auch Käsemarkt ist aktuell schwierig

Die Schliessung des Werkes Hochdorf trifft die Milchbauern umso härter, da auch der Käsemarkt aktuell sehr schwierig ist. Der Export ins Ausland leide unter der Inflation, sagte Jürg Fatzer, Geschäftsführer der Genossenschaft Thurgauer Milchproduzenten, der «Thurgauer Zeitung».

Käse Export
Der Käseexport leidet unter der Inflation und dem schwachen Euro. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Optimistischer sieht Markus Berner, Geschäftsführer der Genossenschaft Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost, die aktuelle Lage. «Wenn sich der Käseexportmarkt wieder erholt, ist Milch gesucht», sagte er. Der teilweise Ausfall von Hochdorf als Milchabnehmer für Milchpulver sei «keine grosse Belastung für den Milchmarkt».

Milchpulver wird von der Schokoladenindustrie nachgefragt

Möglich ist auch, dass andere Hersteller die Lücke füllen und mehr Milchpulver herstellen werden. Fakt ist: Das Pulver wird von der Schweizer Schokoladenindustrie nachgefragt. Und Hochdorf ist bisher einer der Hauptanbieter.

Kann der Bedarf an Milchpulver nicht mehr durch schweizeigene Produktion gedeckt werden, müsse Milchpulver aus dem EU-Ausland importiert werden. «Sonst ist der Produktionsstandort Schweiz für Schokolade in Gefahr», sagte Chocosuisse-Direktor Urs Furrer.

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