Huttwil: Werkhofverlegung ins Industriegebiet
Die Möglichkeit einer Werkhofverlegung ins Industriegebiet soll geprüft werden.
Der Werkhof der Gemeinde im Oberdorf wurde in den letzten Jahren teilweise ausgebaut und so den sich ändernden Bedürfnissen angepasst. Material, welches nicht am Standort Oberdorf untergebracht werden kann, wird im Untergeschoss des Städlisaals (Wasserversorgung) und in einem Lager im Industriegebiet magaziniert.
Der Werkhof der IBH AG hat Werkstatt und Warenlager seit Jahren im Untergeschoss des Städtlisaals untergebracht. Die Büros befinden sich an der Oberdorfstrasse 4 im ehemaligen Berufsschulhaus.
Zusammenfassen der Werkhöfe bringt Synergien
Dass eine Verzettelung der Standorte aus betrieblicher Sicht nicht optimal ist, liegt auf der Hand. Der Betrieb des Werkhofs im UG des Städtlisaals wird durch die ungeeignete Zufahrt, welche während Grossanlässen oftmals auch gesperrt ist, erschwert.
Deshalb wurde seit einiger Zeit das Zusammengehen der Werkhöfe der Gemeinde und der IBH AG diskutiert. Gemeinde und IBH AG versprechen sich von einer Zusammenlegung Synergien und optimalere Betriebsbedingungen.
Eine Möglichkeit zur Umsetzung sah man durch eine nochmalige Erweiterung am Standort Oberdorf. Die ersten Ergebnisse dieser Variante liegen jedoch noch nicht vor.
Gemeinsamer Werkhof im Industriegebiet?
Im Herbst 2019 wurden die Gemeindevertreter im Rahmen eines Firmenbesuchs beim Baugeschäft Trüssel darüber informiert, dass diese aufgrund ihres starken Wachstums und der damit verbundenen Aufstockung des Personals und des Fuhrparks deutlich mehr Platz benötigt. In der Folge wurde die Möglichkeit einer Erweiterung der Industriezone mit dem Amt für Gemeinden und Raumordnung geprüft.
Ein entsprechendes Verfahren wäre zeitaufwändig und der Erfolg wäre nicht garantiert. Deshalb wurde von dieser Option abgesehen. Weil das Werkhofareal des Baugeschäfts Trüssel den Ansprüchen eines gemeinsamen Werkhofs von Gemeinde und IBH AG genügen würde, soll die Möglichkeit einer Verlegung der beiden Werkhöfe ins Industriegebiet geprüft werden.
Voraussetzung dazu ist jedoch, dass die Firma Trüssel einen neuen Werkhof an einem anderen Standort bauen kann. Die entsprechenden Abklärungen laufen und sollten nach den Sommerferien weitgehend abgeschlossen sein.
Terminplan richtet sich nach dem Urnentermin vom 29. November 2020
Aufgrund der geltenden Kompetenzen wird auf Seite der Gemeinde die Urnengemeinde über das Geschäft befinden müssen. Vorgesehen ist, dass die Gemeinde den Werkhof käuflich erwirbt und die IBH AG sich am neuen Standort einmietet. Das Geschäft hängt jedoch nicht allein von der Einwohnergemeinde ab.
Für einen Verkauf braucht es die Zustimmung der Herdgemeinde als Landeigentümerin. Dies und ein positiver Entscheid der Urnengemeinde für den Kauf sind nötig, damit die Planung der Firma Trüssel für einen neuen Werkhof konkret angegangen werden kann.
Im Optimalfall können Gemeinde und IBH den Werkhof im Industriegebiet in ungefähr zwei Jahren beziehen.
Umzug würde Raum im Städtli schaffen
Nicht nur der Werkhof kämpft mit Platzproblemen, auch die Feuerwehrorganisation ist seit längerer Zeit auf der Suche nach einer Expansionsmöglichkeit. Landverhandlungen für eine Erweiterung am heutigen Standort waren bisher nicht erfolgreich.
Die Verlegung des Werkhofs würde der Feuerwehr die Möglichkeit geben, den nötigen Platz im heutigen Werkhof zu schaffen. Ein möglicher Umzug der Feuerwehr ins Industriegebiet wurde ebenfalls geprüft.
Weil an diesem Standort die Einsatzzeiten in Ernstfällen gemäss den Weisungen der GVB nicht eingehalten werden können, wird diese Variante nicht mehr weiterverfolgt. Bedingt durch die starke Bautätigkeit ist davon auszugehen, dass die Bevölkerungszahl von Huttwil wachsen wird.
Dies stellt eine Herausforderung an die Schulraumplanung dar. Mit dem Wegzug des Werkhofs aus dem Oberdorf würde eine Raumreserve geschaffen, mit welcher einem wachsenden Raumbedarf im Bildungsbereich Rechnung getragen werden könnte.
Projektauftrag mit koordinierter Planung
Der Sachverhalt zeigt, dass bei der Planung einige Hürden zu nehmen sind und eine Gesamtkoordination der Termine unerlässlich ist. Der Gemeinderat hat die eingesetzte Steuerungsgruppe beauftragt, die konkreten Abklärungen basierend auf der Meilensteinplanung zu terminieren und vorzunehmen.
Die Abklärungen werden in enger Zusammenarbeit und Absprache mit der Firma Trüssel und der Herdgemeinde erfolgen, da eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts nur im Zusammenspiel mit allen am Projekt Beteiligten möglich ist. Der Gemeinderat geht davon aus, dass Anfang September erste Ergebnisse vorliegen werden, über welche die Bevölkerung informiert werden kann.