Wie die Stadt Illnau-Effretikon mitteilt, entsteht in Teilen von Illnau ein erweiterter Wärmeverbund. Er soll durch mehrheitlich lokales Holz gespiesen werden.
Holz Stapel Wald Schweiz
Illnau will fossile Energieträger hin zu erneuerbarer Energie transformieren. Der Energieträger Holz soll primär regional beschafft werden. - Depositphotos
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Die kommunale Energieplanung stellt eine wichtige Grundlage dar, um die klima- und energiepolitischen Ziele der Stadt Illnau-Effretikon im Gebäudebereich zu erreichen.

Der «Kommunale Energieplan 2020» wurde Ende 2020 beziehungsweise zu Beginn 2021 durch den Stadtrat beziehungsweise die kantonale Baudirektion genehmigt.

Im Zuge dessen schätzt die Stadt Illnau-Effretikon den künftigen Energiebedarf ab, legt die Nutzung der erneuerbaren Energien und von Abwärme fest und bezeichnet die hierfür notwendigen Massnahmen.

Nach Effretikon sollen jetzt auch in Illnau Gebiete für Wärmeverbund erschlossen werden

Die Planung zeigt auf, dass sich auf Stadtgebiet unter anderem grössere Gebiete für eine Versorgung mit Holzwärmeverbunden eignen.

Bei der Entwicklung des kommunalen Energieplans wurden die örtlichen Energiedienstleister EKZ, Energie 360° und ZürichHolz in den Erarbeitungsprozess miteinbezogen.

Zur Planung, Realisierung und zum Betrieb eines Energieverbundes im Grossraum Effretikon hat die Stadt bereits in diesem Frühjahr einen Konzessionsvertrag mit dem Unternehmen Energie 360° abgeschlossen.

Nun sollen auch im Stadtteile Illnau entsprechend Gebiete erschlossen werden.

Verbundgebiete «Am Dorfbach» und «Station Illnau» im Fokus

Das Verbundgebiet «Am Dorfbach» im Zentrum von Illnau befand sich im Jahr 2020 bereits in Planung. Für den vorgesehenen Holzwärmeverbund mit einer Pyrolyseanlage und Abwärmenutzung hatte die Betreiberin ZürichHolz AG den Investitionsentscheid schon gefällt.

Erste Wärmelieferungen erfolgten Jahr 2023/24. Der Zusammenschluss des Leitungsnetzes der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich EKZ und des im Contracting betriebenen Wärmeverbundes «Station Illnau» (V11 in Energieplan) wurde 2023 vollzogen.

Zusammen mit dem Bau des neuen Hauptsitzes der ZürichHolz AG an der Kempttalstrasse in Illnau wurde die Erstellung einer die Pyrolyseanlage ergänzenden Holzheizzentrale eingeplant.

Diese soll nun ausgebaut und die Kapazität stark erweitert werden. Damit kann im Endausbau Wärme für die zwei Verbundgebiete «Am Dorfbach» und «Station Illnau» bereitgestellt werden.

Ziel: Fossile Energieträger hin zu erneuerbarer Energie transformieren

Die erweiterte Wärmelieferung soll ab 2026 erfolgen. Die ZürichHolz AG hat hierzu im Juli 2024 eine eigene Gesellschaft gegründet. Es handelt sich dabei um die Wärmeverbund Illnau AG.

Durch den Zusammenschluss wird bis 2026 die Spitzenlastdeckung des Verbundes «Station Illnau» durch Heizöl voraussichtlich stillgelegt.

Die ZürichHolz AG verfügt bereits über bestehende Wärmekunden und verfolgt ein rasches Ausbauziel. Die Stadt erhält mit dem Wärmeverbund die Chance, die Wärmeversorgung für weite Gebiete von Illnau mitzugestalten.

Das Ziel, fossile Energieträger hin zu erneuerbarer Energie zu transformieren, wird damit umgesetzt.

Perimeter für den Energieverbund «Am Dorfbach» in Illnau wird erweitert

Die Stadt Illnau-Effretikon und die ZürichHolz AG haben dazu einen Konzessionsvertrag abgeschlossen.

Im kommunalen Energieplan 2020 wurde bereits angedacht, die damals definierten Erweiterungsgebiete VE10 zum Verbundgebiet «Am Dorfbach» hinzuzuschlagen. Dies soll nun umgesetzt werden.

Einerseits besteht in der Energiezentrale genügend Kapazität und anderseits wird die Wirtschaftlichkeit des grösseren Verbundes erhöht.

Der Perimeter für den Energieverbund «Am Dorfbach» in Illnau soll darum um die zwei Erweiterungsgebiete VE10, östlich der Kempttalstrasse, erweitert werden. Diese Änderung ist in der kommunalen Energieplanung bei der nächsten Revision nachzuführen.

Priorität: Holzlieferungen aus Wäldern auf Stadtgebiet

Durch den Einsatz des Energieträgers «Holz» wird angestrebt, dieses möglichst regional zu beschaffen.

Lieferanten aus der Nähe werden nach Möglichkeit priorisiert, um Transportwege und -kosten zu minimieren.

Holzlieferungen aus den Wäldern auf dem Gebiet der Stadt Illnau-Effretikon werden prioritär berücksichtigt, sofern solche verfügbar sind und zu einem kompetitiven Preis angeboten werden.

Betroffene Liegenschaftenbesitzer werden über Anschlussmöglichkeiten informiert

Rund 70 Eigentümerinnen und Eigentümer, deren Liegenschaften sich im Perimeter des erweiterten Wärmeverbundes befinden, werden diese Tage über die bevorstehende Möglichkeit zu einem Anschluss persönlich mittels eines Schreibens orientiert.

Fernwärme bietet für sie folgende Vorteile: Zum einen liefert der Wärmeverbund ganzjährig 100 Prozent erneuerbare Wärme für Raumheizung und Warmwasser.

Die Kosten sind leichter kalkulierbar, da keine Investitionen mehr in eine neue Heizung anfallaen. Dank verlässlicher, lokaler Partner ist die Energieversorgung gesichert.

Schliesslich gilt die Nutzung von regionalem, nachhaltig produziertem Holz als umweltfreundlich und sie sichert Arbeitsplätze in der Region.

Mehrere Schritte weiter bei CO2-neutralen Lieferungen

«Der Stadtrat ist erfreut, im Zuge der Dekarbonisierung auch in Illnau die nachhaltige Energieversorgung auszubauen», sagt Marco Nuzzi, Stadtpräsident von Illnau-Effretikon.

Stadträtin Rosmarie Quadranti, Ressort Hochbau, ergänzt: «Der Wärmeverbund in Illnau deckt gleich mehrere Ziele und Bestrebungen des Stadtrates ab, um CO2-neutrale Energielieferungen zu ermöglichen.»

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