Der Bund kann in der Truppenunterkunft Glaubenberg vorübergehend fast doppelt so viele Asylsuchende unterbringen wie im Normalbetrieb.
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Das Bundesasylzentrum im schweizerischen Glaubenberg. (Symbolbild) - keystone
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Fast doppelt so viele Asylsuchende wie im Normalbetrieb kann der Bund vorübergehend in der Truppenunterkunft Glaubenberg unterbringen. Der Kanton Obwalden und die Gemeinde Sarnen OW haben einer entsprechenden Vereinbarung mit der Eidgenossenschaft zugestimmt.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) betreibt im Truppenlager Glaubenberg ein temporäres Bundesasylzentrum mit 340 Plätzen. Aktuell ist ein Betrieb bis Mitte 2025 vorgesehen.

Wie der Obwaldner Regierungsrat am Dienstag mitteilte, übernimmt das SEM von der Armee ein weiteres Gebäude für die Unterbringung von Asylsuchenden. In der Erweiterung sollen ab November bis längstens Ende April 2024 bis zu 300 zusätzliche Asylsuchende leben.

Erweiterung des Bundesasylzentrums

Gemäss der Mitteilung handelt es sich bei der Erweiterung des Bundesasylzentrums um eine Notfallplanung wegen der steigenden Zahl von Asylgesuchen und des anhaltenden Kriegs in der Ukraine.

Für die temporäre Nutzung des Gebäudes ging die Eidgenossenschaft mit dem Kanton und der Standortgemeinde eine Zusatzvereinbarung ein.

Gemäss der Vereinbarung wird das Bundeszentrum vom SEM betrieben. Für die Sicherheit ist der Bund zuständig, dieser entschädigt auch die Kantonspolizei für Leistungen.

Die Schule Sarnen unterrichtet im Auftrag des Kantons im Asylzentrum die schulpflichtigen Kinder. Auch hier beteiligt sich der Bund an den Kosten.

Die Wegweisungen, für die eigentlich Obwalden zuständig wäre, werden weiterhin vom Kanton Luzern vollzogen. Diese Zusammenarbeit habe sich bewährt, hiess es in der Mitteilung.

Während des Betriebs des Bundesasylzentrum auf dem Glaubenberg muss der Standortkanton Obwalden weniger Asylsuchende selbst betreuen. Auch Luzern erhält gemäss der Mitteilung für die Wegweisungen eine Kompensation.

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