Gastbeitrag: Sachpolitik statt leere Versprechungen in Bolligen
Der ÖV ist in Bolligen ein populäres Wahlkampfthema. Die Vereinte Mitte Bolligen hält dagegen und fordert Sachpolitik statt Versprechungen. Ein Gastbeitrag.
Derzeit werden Unterschriften gesammelt für eine Petition, welche die Erweiterung des Busnetzes in die Dorfschaften Flugbrunnen, Bantigen, Geristein und Ferenberg fordert.
Die Petitionäre argumentieren, die dortigen Einwohner würden benachteiligt; zudem sei die Buserschliessung nachhaltig. Nicht erwähnt wird in der Petition der seit September nutzbare Rufbusdienst von MyBuxi für Ferenberg, Flugbrunnen und Geristein.
Kümmert sich der Gemeinderat so wenig um sinnvolle Bedürfnisse der Bevölkerung und Nachhaltigkeit, dass es eine Petition braucht, um sich Gehör zu verschaffen? Kaum. Der Gemeinderat und vermutlich auch die Petitionäre wissen, dass Busverbindungen in weit vom Dorfkern entfernte Dorfschaften mit wenigen Fahrgästen so defizitär sind, dass die Öffentlichkeit sie sich nicht leisten kann.
Nicht nur in Bolligen. Die geforderte regelmässige Busverbindung würde die Gemeinde Bolligen vermutlich Jahr für Jahr mehrere Hunderttausend Franken kosten. Und sie wäre aufgrund der niedrigen Auslastung auch nicht nachhaltig.
Ein Schelm, wer denkt, es gehe kurz vor den Wahlen allenfalls weniger um die Förderung des öffentlichen Verkehrs als um Stimmenfang bei der ländlichen Wählerschaft.
Wir sind jedenfalls überzeugt, dass mit dieser auf den ersten Blick sympathischen Forderung Erwartungen geweckt werden, die aller Voraussicht nach nicht erfüllt werden können.
Der Gemeinderat wird die Petition sicherlich trotzdem ernst nehmen, entsprechende Abklärungen treffen, und die Bevölkerung dann fundiert informieren. Wir finden das richtig. So geht Sachpolitik, wie sie die Vereinte Mitte anstrebt.